Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

auf die Kommandos; denn das ganze Exerzieren wurde nach dem 
neuen Reglement (Verordnung) vorgenommen. Den Abschluß des 
täglichen kerzterens bildete ein Parademarsch. Die nach acht Tagen 
stattfindende Regimentsbesichtigung brachte der Truppe auch die 
wohlverdiente Anerkennung. 
Das nun folgende Brigadeexerzieren war ebenso anstrengend 
wie lehrreich als das Exerzieren im Regiment. Doch auch bei der 
Arigaderelchtigung wurde seitens des Besichtigenden mit dem Lobe 
nicht gekargt. 
Mit diesem Tage aber endete der Aufenthalt auf dem Truppen- 
übungsplate. 1 
» ach gründlicher Reinigung der innegehabten Räume und ihrer 
über Sae an die Garnisonverwaltung wurde das Lager wieder 
verlassen. 
Obwohl das Lagerleben nicht zu den Annehmlichkeiten gehört, 
wird mir doch mein letzter Aufenthalt auf dem Truppenübungeplatze 
eine liebe Erinnerung bleiben. 
38. Die Bewaffnung früher und hente. 
Gedankengang: 
1. Die Waffe der Naturvölker. 
2. Durch die Kenntnis der Metalle Verfertigung von Lanzen, 
Pfeil und Bogen. 
3. Später Schwert, Lanze und Speer. 
4. Mit der Erfindung des Schießpulvers Einführung der Feuer- 
waffen: Gewehr und Geschütze. 
5. Wettkampf der einzelnen Staaten um die beste Bewaffnung 
der Armee und Marine und dadurch große Opfer der 
Nationen an Geld. 
Ausführung: 
Die Waffe der Naturvölker ist die Keule. Diese hat sich lange 
zeit erhalten, kam im Mittelalter als Morgenstern wieder zur 
eltung und ist noch heute bei einigen wilden Stämmen gebräuchlich. 
Als die Bearbeitung der Metalle bekannt wurde, verfertigte man 
Lanzen, Pfeil und Bogen. Die letzteren waren besonders ghährlich. 
da der Pfeil aus dem vinterhalt abgeschossen werden konnte und 
vielfach vergiftet war. Ebenso wurde das Schwert eingeführt. 
Die Waffenschmiedekunst kam zu hoher Blüte, und es bildete sich 
um besonders gute Schwerter ein Sagenkranz. Als Schutz gegen 
diese Waffen kamen der Schild, der Helm und der Panzer zum 
Gebrauch. Diese alten Waffen sind die Urformen unsrer modernen 
Bewaffnung. So entstand aus der Keule das Schwert, aus diesem 
der heutige Degen. Aus der Lanze gingen im Mittelalter der Speer 
der Ritter und der Spieß der Landsknechte hervor. Diese wurden 
wiederum umgewandelt zur Lanze unserer Kavallerie. Unser Gewehr 
ist eine Umwandlung der Armbrust, letztere ist aus dem Bogen 
entstanden. Als Kriegsmaschinen galten die Balliste zum Schleudern
	        
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