exerzieren sich in der Einteilung und Ausnutzung des zugewiesenen
Geländeabschnittes üben. Der Gegner wird meistens durch Flaggen
dargestellt. Die Leitung liegt gewöhnlich in den Henden der
betreffenden Kommandeure. .
Wesentlich anders gestaltet sich schon das Brigademanöver,
dessen Leitung einem Brigadekommandeur übertragen wird. Die
nfanterieregimenter, denen die anderen Waffengattungen ent-
sprechend zugeteilt sind, erhalten besondere Aufträge zur Erledigung.
Auch werden Führer und Vorposten täglich gewechsek. um höheren
Offizieren Gelegenheit zur Truppenführung und zur Beurteilung der
Leistungen, den Truppen aber die Möglichkeit zur Erlernung des
Feldwachtdienstes zu geben. .
Die Übungen in der Division verlaufen ähnlich wie die vorher-
ehenden. jedoch stehen sich jetzt die Brigaden gegenüber. Die
Leitung führt der Divisionskommandeur mit Hilfe seines General-
Lbeofeers.l Den Schluß der Herbstübungen bilden die Korps-
manbver, deren Führung der kommandierende General mit seinem
Stabe selbst übernimmt. Gewöhnlich gehen dieen Ubungen ein bis
zwei Marschtage vorauf, da sich die gegenüber tehenden Divisionen
zu weit voneinander befinden. Wie bei den vorigen Übungen werden
auch jetzt die Vorposten täglich gewechselt. Am letzten Tage wird
auch wohl ein Angriff seitens des Armeekorps auf einen durch
Flaggen markierten Feind unternommen. Führer ist ein älterer
General, falls die Ubung nicht vom kommandierenden General
selbst befehligt wird.
Die Unterkunft der Truppen besteht, abgesehen von den Vor-
posten, während der beiden ersten Ubungen in Bürgerquartieren,
im Korpsmanöver dagegen biwakieren alle Truppen. Die höheren
Stabsoffiziere beziehen stets Quartiere.
An den verschiedenen Manövertagen wird von den Komman-
dierenden eine Besprechung abgehalten; doch findet diese beim
Korpsmanöver nur am letzten Tage statt.
ur Instandsetzung der Bekleidung und der Waffen wird zwischen
den Abschnitten des Manövers ein Nuheta gewährt.
Durch diese Herbstübungen sollen die Truppen an die größeren
Strapazen gewöhnt werden. Diese bestehen für die Infanterie be-
sonders in bedeutenderen Marschleistungen, in der Erschwerung des
Gepäcks und in der häufig kurzen Nachtruhe. Wie wird nun der
Infanterist auf diese UÜbungen vorbereitet?
Es geschieht dies bei jedem einzelnen Truppenteil schon in der
Garnison. Die Felddienstordnung verlangt, daß die Infanterie ein-
marschiert in die warme Jahreszeit tritt. Daher finden auch Märsche
im Winter statt. Diese wie auch die Felnbiensctkunghen beginnen
bald nach der Rekrutenausbildung. Die Mannschaften müssen sich
frühzeitig an das Gepäcktragen gewöhnen, damit bei eintretender
bife die ungewohnte Last nicht hinderlich wirkt. Märsche und Vor-
vü“ tenübungen werden auch in der Dunkelheit abgehalten, denn das
erhalten im Feldwachtdienst bei Nacht zeigt erhebliche Unterschiede
gegen dasselbe bei Tage. leichfalls geübt wird das Marschieren
ei Dunkelheit. Eine wichtige Vorbereitung für die Herbstübungen
muß bei der Infanterie auch in einer geregelten Fußpflege liegen;
denn die Kriegstüchtigkeit der Fußtruppen beruht zum großen Teil