Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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umeist schon in Zivilkleidern umher. Hier und dort wurden 
die gisteschn nn vergangener Soldatenherrlichkeit an die zurüch 
bleibenden Kameraden verteilt. Mit Wehmut betrachteten diese das 
fröhliche Treiben der „Reserve“. Aber auch den Ausdruck des Selöst- 
bewußtseins und des Erreichten las man in den Mienen der Exrekruten 
Inzwischen war es etwa 10 Uhr geworden, als mir eine 
Ordonnanz den Befehl überbrachte, ich solle mich binnen zehn 
Minuten als Eefreiter beim Herrn Feldwebel melden. Nach kurzer 
Zeit waren die Gefreitenknöpfe beschafft. Bald danach stand ich im 
Ordonnanzanzuge vor dem Kompagniefeldwebel und meldete mi 
als Gefreiter. Der „Gestrenge“ gratulierte mir zur Ernennung zum 
Gefreiten, ließ es aber auch an den üblichen Ermahnungen nicht 
fehlen. Als seine Rede erschöpft war, eröffnete er mir, daß ich zum 
Reservistentransport-Begleitkommando bestimmt sei; unverzüglich 
solle ich mir die nötigen Sachen besorgen. Um 11 Uhr 30 Minuter 
würde der Transport nach Görlitz abgehen. " 
Hocherfreut über diesen Befehl stand ich zur bestimmten zeir 
auf dem Sammelplatze. War doch der Bestimmungsort des Trans- 
portes meine Heimat, wle ich plötzlich und unerwartet wiedersehen 
ollte, „doch mit des Ses ickes Mächten ist kein ewiger Bund zu 
ele, u meinem Bedauern mußte auch ich dies erfahren. Ale 
nämlich der Transportkommandeur das Begleitkommando zusammen- 
stellte, erwies es sich, daß er nicht aller hierzu bestimmten Mann- 
schaften bedurfte. Aus diesem Grunde stellte er einige zurück. zu 
diesen gehörte auch ich. Mit betrübtem Herzen nahm ich Abschied 
von den Reservisten und ging von dannen. Als der Transpor#t 
außer Sicht war, wurde die Kompagnie eingeteilt. Im Laufe des 
Nachmittags quartierte ich in eine andere Stube um. So war es 
allmählich Abend geworden, und ch schlief zum erstenmale als 
Gefreiter den Schlaf des Gerechten. Seitdem verlebte ich noch viele 
Tage in der Kaserne. Fener aber wird mir besonders in Erinnerung 
bleiben. 
43. Die Pflichten eines Offizierkasino-Rechnungsführers. 
Gedankengang: 
I. Einleitung: Der Offizierkasino-Rechnungsführer ist eine bevorzugte 
Stellung des Unteroffiziers. 
II. Ausführung: 
1. Seine vorgesetzte Behörde. 
2. Seine Unterstützung durch Ordonnanzen. 
3. Seine Pflichten. 
a) Verantwortung für das ganze Inventar, 
b) Beaufsichtigung der Ordonnanzen, 
ec)Führung der Bücher und Abrechnung, 
d) Arbeit bei Festlichkeiten. 
III. Schluß: Der Dienst ist verantwortungsvoll, die Vertrauensstellung 
wird aber auch belohnt.
	        
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