Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

Ausführung: 
Eine bevorzugte Stellung nimmt der Unteroffizier als Offizier- 
kasino-Rechnungsführer ein. Dieses Amt ist ein arbeitsreiches und 
verantwortungsvolles. Der Rechnungsfübrer ist der Kasinokommission 
unterstellt. Diese besteht aus einem Stabsoffizier als Kasinodirektor, 
einem Hauptmann als Weindirektor und aus einem Leutnant als 
Tischdirektor. 
gische das ganze Inventar, für Silber, Geschenke, Bücherei usw. 
ist der Rechnungsführer verantwortlich. Zu seiner Unterstützung sind 
Soldaten, Ordonnanzen, die zur Bedienung der Gäste und zur 
Feinhaltung des Inventars angelernt werden, kommandiert. 
ban Ordonnanzen sind Zimmer überwiesen, die sie jeden Morgen 
zu reinigen haben. 
*Eine Ordonnanz (Oberordonnanz) hat das Büfettzimmer zu 
reinigen und die Getränke, Zigarren usw. an die Ordonnanzen zu 
verabfolgen. Bei Abwesenheit des Rechnungsführers hat er diesen 
zu vertreten. Jeden Morgen sieht der Rechnungsführer die gereinigten 
zimmer nach und sorgt für Abstellung von Unordnungen. Bei 
Verabfolgung von Speisen und Getränken erhält die Büfettordonnanz 
von den Ordonnanzen Bons, die der Rechnungsführer jeden Morgen 
aachieht. den Betrag von den Ordonnanzen in Empfang nimmt und 
in das Kassabuch einträgt. Wöchentlich rechnet er mit dem Tisch- 
direktor ab, der ihm Entlastung erteilt. 
Sind Waren im Kasino von Offizieren gegen Bons gekauft, so 
hat er diese auf Rechnung zu stellen und dem Zahlmeister des 
Bataillons, zu dem der Käufer gehört, vorzulegen. Dieser zieht die 
Summe am ersten jeden Monats vom Gehalt ab und führt das 
Geld dem Kasino wieder zu, die Fflege. sowie der Verkauf des 
Weines nach außerhalb, liegt dem Rechnungsführer ob. 
Bei Festlichkeiten hat der Rechnungsführer sehr viel Arbeit. 
Einige Tage vorher sorgt er für die Kommandierung von Hilfs- 
ordonnanzen, beschafft die benötigten Bestecks und Gläser. Er bespricht 
mit dem Festgeber das Menü (Speisenfolge) und sonstigen Dar- 
reichungen. Dem Gärtner hat der Rechnungsführer die Räume, 
die geschmückt werden sollen, anzuweisen. ein ganz besonderes 
Augenmerk hat er auf die Bearbeitung des Parkettbodens zu richten, 
damit die Damen ihre Kleider nicht beschmutzen. 
Am hage vor dem Feste beginnt die Deckung der Tische, die 
sehr viel Arbeit erfordert. 
Vor Beginn der Feier teilt der Rechnungsführer die Ordonnanzen 
ein und weist ihnen die Plätze an, an denen sie mit dem Servieren 
(Bedienen) beginnen sollen. Das Belegen der Plätze mit Tischkarten 
besorgt der Tifchdirektor. Während der Feier bewacht der Rechnungs- 
führer den ganzen Betrieb und achtet darauf, daß sich die Ordon- 
nanzen nicht betrinken. In bezug auf Nüchternheit soll der Rech- 
nungsführer den Mannschaften als gutes Beispiel dienen. 
Die Küche wird von einem Fräulein (Köchin), die auf eigene 
Rechnung arbeitet, verwaltet. Für den verantwortungsvollen 
Dienst und für die Vertrauensstellung wird dem Rechnungsführer 
eine monatliche Zulage von 10 Mark gewährt; außerdem erntet er 
bei seinem Abgang lobende Anerkennung und Belohnung seitens 
seiner Vorgesetzten.
	        
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