ahl Unteroffiziere und Mannschaften für den Schießdienst ausgebildet,
dann bei den Truppen als Schießlehrer Verwendung finden.
cluch mir war es vergönnt, an einem dieser Unterrichte teilnehmen
zu können.
Im Jahre 1898 wurde ich, da ich zu dieser Zeit Schießunter-
offizier war und gute Schießleistungen aufzuweisen hatte, zur In-
fanterie-Schießschule befehligt. Noch während des Manövers mußte
c in meine Garnison zurück, um die für dieses Kommando nötigen
ZBekleidungs= und Ausrüstungsstücke in Empfang zu nehmen. Stolz
uuf die mir zuteil gewordene Auszeichnung begab ich mich an
meinen Kommandvoort, nach Spandau. Hier meldete ich mich zu-
nächst beim Kommando der Schießschule, wo ich der 2. Leutnants-
kompagnie zugeteilt wurde. Mit mehreren Unteroffizieren sächsischer
Regimenter zusammen erhielt ich in der Kaserne “ Quartier.
Am folgenden Tage fand die Einteilung der aus 180 Unteroffizieren
aller Regimenter bestehenden Kompagnie statt, zu der auch die
Lompagnieoffiziere zugegen waren. Den ug bei dem ich mich
hefand, erhielt ein schhsscher Offizier, Herr Oberleutnant von C.
Da an diesem Tage nur noch eine Durchsicht der Bekleidungsstücke
stattfand, benutzte ich die freie Zeit, um die Einrichtung der Schieß-
schule und deren nähere Umgebung in Augenschein zu nehmen. Am
nächsten Tage begann der praktische Dienst.
Ein buntes Bild bot die Kompagnie mit den in verschiedenen
Farben glänzenden Uniformen der Unteroffiziere. Grenadiere, In-
fanterie, Füslliere, Jägere Schüßen und Pioniere standen der Größe
nach nebeneinander. ährend des Dienstes wechselten Schießaus-
bildung, Aufbau gefechtsmäßiger Ziele, Anlegen von Zielfeuer, Aus-
bildung im Schätzen und Messen von Entfernungen und Gesfechts-
ausbildung in geordneter Reihenfolge.
Ganz besonderer Wert wurde auf die Schießausbildung gelegt.
Den vorbereitenden Ubungen mit Platzpatronen folgten solche mit
scharfen Patronen. Das chulschiehen wurde auf den unmittelbar
hinter der Schießschule gelegenen Schießständen erledigt, das gefechts-
mäßige Schießen aber in Tegel abgehalten.
Nach etwa 4 Wochen wurden meiner Kompagnie die ebenfalls
zur Schießschule befehligten Stabsoffiziere zugeteilt. Alles bisher
Gelernte mußte diesen Herren praktisch vorgeführt werden. Den
Abschluß des Kommandos bildete das große Gefechtsschießen auf
dem Schießplatz Jüterbog. Nach Rückkehr von diesem Schießen
erhielten wir die Schießauszeichnung, die auf den Armelaufschlägen
anzubringenden Knöpfe.
Mit dem Bewußtsein, meine Pflicht getan zu haben, trat ich
Ende Oktober desselben Jahres die Heimreise an.
Obwohl der Dienst bei der Infanterie-Schießschule die höchste
Anspannung aller Kräfte erfordert, wird mir dieses Kommando eine
liebe Erinnerung bleiben, denn außer der gründlichen Kenntnis des
Schießdienstes war es mir auch vergönnt, an den dienstfreien Tagen
die Behenswürdigkeiten der Reichshauptstadt in Augenschein nehmen
zu können.