50. Unser Exerzierplatz.
Gedankengang:
1. Weg.
2. Größe.
3. Instandhaltung.
4. Benutzung.
5. Umgebung.
Ausführung:
Verläßt man Straßburg durch das Fitadell- oder Metzgertor
um einen Spaziergang nach dem schönen Rheinwalde zu machen, so
gelangt man, nachdem man die Ortschaften Musau bezw. Neubor)
passiert hat, an einen großen, freien Platz, welcher mit dem Namen
„Polygon“ bezeichnet wird. Es ist der Exerzier Lab der Straßburger
Barnison, welchen wir vor Augen haben; eine 6400 qkm große, ast
Dbene. Fäche, welche nur hin und wieder mit kleinen Erdwäellen
edeckt ist.
Dieser Platz ist von den Franzosen als Exerzierplatz angelegt,
und schon unter Napoleon I. haben Truppen auf demselben exerziert.
Nach dem Kriege 1870,71 wurde der Platz durch Ankauf von Gelände
bis zur jetzigen Gestalt vergrößert. Die Vertiefungen wurden mit
Sand aubgofteltt so daß der Platz auch bei starkem Regenwetter im
allgemeinen trocken bleibt. Die Instandhaltung desselben ist einer
Kommission, an deren Spitze ein Stabsoffizier steht, übertragen.
Dieselbe ordnet notwendig werdende Arbeiten an und überwacht die
Ausführung derselben.
Die Kommandantur Straßburg hat den Platz auf die einzelnen
Truppenteile verteilt und das Benutzungsrecht geregelt. Dies ist
insofern wichtig, weil hier verschiedene Waffengattungen üben und
Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden wären. So darf die
Kavallerie nur den südlichsten und östlichsten, die Artillerie zu Fahr-
übungen nur den westlichsten und der Train den nordöstlichsten Teil
benutzen. Der übrige Teil steht den Fußtruppen zur Verfützung
Bei Besichtigungen aller Truppen und bei Paraden wird der nördliche
Teil des Platzes benutzt. * in jedem Frühjahr fünder hier eine
Parade der Garnison vor Sr. Majestät dem Koaiser statt.
Sehen wir uns nun den Platz sowie Umgebung etwas genauer
an. Auf dem östlichen Teile befindet sich die Hindernisbahn der
Kaovallerie, bestehend aus einem Sprun graben und einer Sprung-
barriere. An der Südostgrenze des " atzes sind 22 Schul= und
2 Gefechtsschießstände angelegt, welche die dezeschmun „die Klebsau-
gruppe“ führen. Weiter nach Süden bilden der R einhochwasserdamm
und der Rheinwald die Grenze. Die Westgrenze wird gebildet durch
den Ort Neuhof, durch den Marschallshof, in welchem sich eine
Knabenerziehungsanstalt befindet, eine gihe Pappelbäume, sowie
eine Dornenseite. Hier befindet sich auch der Artillerie-Fahrwall.
Im Nordwesten des Platzes sehen wir einen Friedhof, das Denkmal
des im Jahre 1800 in Kairo ermordeten kan- ösischen Generals
Kleber, das Wachthaus, sowie verschiedene Ställe, in welchen sich
die kranken Pferde der berittenen Truppen befinden. Auf dem