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eschwächt durch Verluste im Gesecht und durch Krankheit infolge
lechter Verpflegung kehrte das Bataillon in die Garnison zurück.
Im Feldzuge 1809 kämpfte das zusammengestellte Regiment der
derzöge von Sachsen auf französischer Seite gegen Österreich. Hier
erlitt es an der Eisackbrücke im Kampfe gegen die Tiroler besonders
were Verluste. Durch ganz Frantkreich nach Spanien ging der
Marsch, und hier wurde das sächsische Regiment fast vollständig
aufgerieben. zaein kleiner Teil erreichte 1811 die Heimat wieder.
Als 1812 der Feldzug Frankreichs gegen Rußland ausbrach, mußte
das Regiment der Herzöge von Weimar, Meiningen, Gotha, Hild-
tburghausen und Koburg sich in Hamburg mit dem 1. französischen
Korps vereinigen. Von hier aus begann der Marsch nach Rußland,
wo die anzbsische Armee fast vollständig vernichtet wurde und in
eiliger Flucht den Rückmarsch antreten mußte. Vom weimarischen
Bataillon kehrten nur 4 Offiziere, 5 Unteroffiziere und 17 Mann
in die Heimat zurück.
Auch in den Befreiungskriegen kämpfte das Regiment in Stärke
von zwei Bataillonen, jedoch diesmal auf Seite Preußens. An der
Befreiung Deutschlands von der französischen Herrschaft hat das
Regiment ehrenvollen Anteil. Nach der Rückkehr bekam das
II. Bataillon als ständige Garnison Eisenach angewiesen.
Im Jahre 1817 wurden dem I. und II. Bataillon die Fahnen
verliehen, und 1822 fand die Weihe derselben statt.
Die nun folgenden langen Friedensjahre wurden dazu benußt
das Regiment wieder auf seine alte Stärke zu bringen und kriegeri ch
ecchtig auszubilden.
1848 bis 49 nahm das Regiment am Kriege gegen Dänemark
teil, fand vielfach zum Vorpostendienst Verwendung, kam aber nicht
ins Gefecht. Zu dieser Zeit wurde in Weimar das III. Bataillon
ebildet und echielt 1857 die Fahne. Im Feldzuge 1866 rückte das
Regiment zur Besetzung der neutralen Festung Mainz ab. Es blieb
hier einige Monate, worauf das II. und III. Bataillon nach Ulm
und das I. nach Rastatt geschickt wurden und später von hier nach
ihren Garnisonen marschierten 1867 trat das Regiment dem Nord-
deutschen Bunde bei, erhielt preußische ahsoren und kam in den
Verband des XI. Armeekorps als 5. Thüringisches Infanterie-
Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen).
Das III., von jetzt ab Füsilierbataillon genannt, erhielt als
Garnison Jena angewiesen. Im Deutsch-französischen Kriege 1870/7/1
gehörte das Regiment zur III. Armee, unter dem Oberbefehl des
Kronprinzen Friedrich Wilhelm, und hatte sich bei Landau zu sammeln.
Das Regiment erwarb sich neue Lorbeeren in den Schlachten
bei Wörth, Sedan, Orleans, Chateaudun, Chateauneuf, Poupay,
Clavant, La Fourche und Le Mans. Auch am Einzug in Paris
durfte es ehrenvollen Anteil nehmen. Der Friede wurde am 10. Mai
zeschlasfen das Regiment blieb jedoch noch zur Besetzung in Frank-
rei hund kehrte erst im September ruhmgekrönt in seine Garnison
zurück.
Im Zahre 1902 war es dem Regiment vergönnt, das 200jährige
Jubiläum seines Bestehens zu feiern. Möge dem Vaterlande ein
dauernder Frieden beschieden sein; sollte jedoch unser Allerhöchster