Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Knöpfe abgetrennt und sie der Schuhe beraubt hatten. Kein Mann hatte 
seinen Ring mehr an der Hand; die Stelle, wo der Ring saß, war deutlich 
erkennbar 
Das 1. Bataillon des bayerischen Pionier-Regiments beerdigte die 
21 Leute in drei Gräbern an der Straße 500 Meter südöstlich von Orchies. 
Die Namen der Gefallenen wurden zum Teil festgestellt. 
Angriff auf Verwundetentransporte. 
Meldung des Infanterie-Regiments Nr. 76 an die 
oberste Heeresleitung. 
Bethencourt, den 10. September 1914. 
Am 8. September sind zwei Automobile mit Verwundeten, die die 
Genfer Flagge führten, im Foret domaniale von einer französischen Rad- 
fahrerabteilung unter Führung eines Offiziers überfallen worden. Ver- 
wundete und Führer wurden ermordet und beraubt. Nur zwei Mann 
find verwundet entkommen und haben diese Angaben dem Stabsarzt ihres 
Bataillons gemacht, der sie der Sanitätskompagnie in Gondreville am 9. 
übergab. 
Ueberfall auf ein Lazarett. 
Meldung des Armeearztes der 2. Armee an den Feeld. 
sanitätschef im Großen Hauptaquartier. 
Warmererpnville, den 26. September 1914. 
Kriegslazarett des 2. Armeekorps in Péronne von Franzosen allen 
Personals und Materials beraubt; Hunderte von Verwundeten ohne 
Pflege. . . ... 
Mißhandlung eines deutschen Feldgeistlichen. 
Auszug aus einem Berichte des deutschen katholischen Feldgeistlichen 
Redemptoristenpaters Bernhard Brinkmann über seine Gefangennahme 
in Frankreich. Luxemburg, den 21. September 1914. 
In meiner Eigenschaft als deutscher Feldgeistlicher begab ich mich am 
7. September nach einem Gefecht bei Esternay nach Trefols, um Ver- 
wundeten beizustehen; diese waren aber bereits abgeholt. Darauf traf 
ich noch drei müde Soldaten, die dort zurückgeblieben waren. Nach einer 
Weile kam unerwartet eine französische Kavalleriepatrouille mit einem 
Kapitän. Die Soldaten flohen; ich blieb. Der Kapitän erklärte sofort, 
es geschähe mir nichts, ich sei frei; statt dessen wurde ich von Gendarmen 
abgeführt und in ein schmutziges Gefängnis ohne Fenster gebracht. Ich 
war hungrig und durstig und erhielt aber nichts. 
Am folgenden Morgen wurden mir noch etwa 38 Gefangene zuge- 
sellt. Wir mußten einen 25 bis 30 Km. langen Marsch machen, ohne 
in dieser Zeit irgend etwas zum Essen zu erhalten. Am nächsten Morgen 
wurden wir mit der Bahn weiterbefördert. Nach einigen Stationen 
wurde ich von den anderen Gefangenen getrennt und einer neuen Gen- 
darmerie übergeben. Dann wurde ich unter Beschimpfungen und Dro- 
hungen der Bevölkerung zum Bahnhof in einen anderen Zug gebracht. 
Dort traf ich französische Zivilisten, die Ketten trugen. Einem von ihnen 
wurde die Kette von der einen Hand gelöst und an meine linke Hand 
geschlossen. Neben mir ein rechter französischer Landstreicher von etwa 
 
	        
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