Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Tragen nach Verwundeten suchten, und obwohl sie ferner die in der Nähe 
befindlichen Krankenwagen unbedingt sehen mußten, eröffneten fie sofort 
auf etwa 50 Meter Entfernung auf die Krankenträger und Kranken- 
wagen ein heftiges Feuer; einige von ihnen liefen sogar mit dem Rufe 
„Vive la France!“ auf den ihnen zunächst befindlichen Krankenwagen zu, 
erschossen die drei in denselben bereits eingelieferten Verwundeten, den 
Wagengefreiten, den Fahrer und die beiden Pferde. 
Die 2. Sanitätskompagnie hat durch dies Vorgehen der Franzosen 
den Verlust von 8 Toten, 9 Schwerverletzten und 2 Leichtverwundeten 
zu beklagen. 
Die meisten noch übriggebliebenen Krankenträger- haben unbedeu- 
tende Streifschüsse erhalten. 
gez. Ueckey, Rittmeister und Kommandeur. 
Anlag '15. 
Meldung des Oberarztes der Landwehr 1 beim Feld- 
lazarett 1 an das stellvertretende Genevralkommando des 
XIV. Armeekorps. 
Ulm, den 23. September 1914. 
Bei dem Abzug der deutschen Truppen und der Feldlazarette 1, 4, 
10 und 11 des XIV. Armeekorps am 11. September 1914 blieben mit 
mir'5 Krankenwärter des Feldlazaretts 1 des XIV. Armeekorps in Bac- 
carat zur Pflege der deutschen und französischen Schwerverwundeten 
zurück. Die fünf Krankenwärter wurden am 14. September 1914 von der 
französischen Militärbehörde nach Rambervillers gebracht, dort gleich 
den Gefangenen behandelt, und es wurde ihnen von einem franzöfischen 
Gendarmen die Genfer Neutralitätsbinde entfernt. Ich selbst war eben- 
falls am 14. September 1914 nach Rambervillers verbracht worden, wurde 
am 18. September 1914 von dort ab nach der Schweiz geführt und bekam 
trotz ausdrücklicher Bitten meine 5 Krankenwärter nicht mit. Es wurde 
mir vielmehr eröffnet: « 
„Ce ne sont plus vos hommes!“ 
Die Namen der entgegen der Genfer Konvention zurückbehaltenen 
Krankenwärter sind: 1. Sanitätsunteroffizier der Reserve Robert Korn, 
2. Krankenwärter der Reserve Gefreiter Alfons Fischer, 3. Krankenwärter 
der Reserve Gefreiter Johann Alois Schuster, 4. Krankenwärter Hermann 
Eckel, 5. Pferdepfleger Walter Reinhardt. gez. Dr Starck. 
Der Tagesbericht des Großen Hauptquartiers. 
(Amtlich.) (W.T. B.) 
Großes Hauptgquartier, 21. Oktober, vormittags. 
Am Perkanal stehen unsere Truppen noch in heftigem Kampfe; der 
Feind unterstützte seine Artillerie vom Meere nordwestlich Nieuwport 
aus. Ein englisches Torpedoboot wurde dabei von unserer Artillerie 
kampfunfähig gemacht. 
Die Kämpfe westlich Lille dauern an; unsere Truppen gingen auch 
dort zur Offensive über und warfen den Feind an mehreren Stellen 
zurück. Es wurden etwa zweitausend Engländer zu Gefangenen gemacht 
und mehrere Maschinengewehre erbeutet. 
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist keine Entscheidung gefallen.
	        
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