Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Versenkung eines englischen Handelsdampfers durch „1U# 17“. 
Kopenhagen, 21. Oktober. 
Das deutsche Unterseeboot „U 17“ hat gestern mittag neun Seemeilen 
südwestlich von Skudesnaes in Norwegen den englischen Dampfer 
„Elitre“ angehalten und versenkt. „U 17“ schleppte die englische Mann- 
schaft in Rettungsbooten auf norwegisches Gebiet, wo sie durch Lotsen- 
dampfer an Land gebracht wurde. — „Elitre“ gehörte der Salvesen- 
Leithlinie. (Voss. Ztg., 21. Oktober.) 
Ein englischer Offizier straft die „Times“ Lügen. 
Ein verwundeter englischer Offizier, Major P. G. Petavel von der 
Duke of Cornwalls Light Infantery, der in einem deutschen Lazarett 
liegt, hat, laut „Köln. Ztg.“, an den Herausgeber der „Times“ in 
London folgenden Brief gerichtet: 
In den Zeitungen sind so viele irreführende Artikel erschienen, daß 
ein einfacher Bericht meiner Erfahrungen, frei von persönlicher Meinung, 
Vorurteil und bloßem Hörensagen von Interesse sein dürfte. 
Ich wurde in einem Nachhutgefecht bei X. schwer verwundet. Mein 
Regiment machte die heldenmütigsten Anstrengungen, mich wegzuschaffen. 
Es war jedoch gänzlich unmöglich, da wir umzingelt wurden und schwere 
Verluste erlitten. Unfähig, mich zu bewegen, lag ich auf dem Felde. Da 
kam ein preußischer Soldat zu mir, bedauerte, daß ich so schwer verletzt 
sei, und fügte hinzu, daß es nicht seine Schuld wäre. Hinter einer 
Schützenlinie kam ein Planwagen mit einem Sanitäter, der mir etwas 
Wein gab, meine Wunden verband und versprach, wiederzukommen. Nach 
kurzer Zeit kehrte er zurück, veranlaßte einen Soldaten, ein Gefährt zu 
requirieren, und ließ mich in die Stadt schaffen. Gerade war dort ein 
Armeekorps einmarschiert, und die Straßen waren voller Truppen; die 
Soldaten drängten sich um mich, aber sie benahmen sich ganz liebens- 
würdig und wohlerzogen. Ich bat einen, mir etwas zu essen zu be- 
sorgen, worauf er mir sein ganzes Brot schenkte, jegliche Bezahlung 
zurückweisend. Meine Feldausrüstung, als Revolver, Feldstecher usw. 
hatte man mir abgenommen, aber mein Geld und meine Wertsachen 
waren unberührt. Schließlich wurde ich in einen Stall gebracht, und 
man machte es mir und einigen meiner Leute mit frischem Stroh ganz 
gemütlich. Die preußischen Soldaten waren äußerst gütig und behan- 
delten uns so sorgsam wie Pflegerinnen. Sie nannten meine Leute 
Kameraden und teilten alle gute Sachen, die sie hatten, mit uns, so daß 
wir bald eine ganze Menge Makronen, Lebkuchen usw. und so viel Wein 
hatten, wie wir nur trinken konnten. 
Nach ein paar Tagen kam ich in ein Hospital, wo meine Wunden 
untersucht und mir ein bequemes Bett angewiesen wurde. Ich teilte die 
Krankenstube mit zwei deutschen Unteroffizieren und sechs Offizieren, von 
denen zwei auf dem Fußboden gebettet waren. Sie behandelten mich 
wie einen der ihren und teilten jeden privaten Luxus mit mir, und wir 
wurden bald so gute Freunde, daß es beiderseits großes Bedauern her- 
vorrief, als sie nach Deutschland geschickt wurden. Erst nachdem sie fort 
waren, bemerkten die französischen Angestellten, daß ich ein englischer und 
kein deutscher Offizier war und überhäuften mich mit Liebenswürdig- 
keiten und Champagner. 
  
 
	        
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