Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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hervorragenden Leistungen Meiner braven Truppen. Ich habe die feste Zu- 
versicht, daß es mit Gottes Beistand ihrer Tapferkeit gelingen wird, auch 
weiter den Sieg an ihre Fahnen zu heften. Friedrich August. 
Der Kaiser an die Besatzung von Tsingtan. 
Frankfurta. M., 24. Oktober. Der Kaiser hat, wie die „Frankfur- 
ter Zeitung“ erfährt, durch die deutsche Gesandtschaft in Peking am 24. Aug. 
folgendes Telegramm an die Besatzung von Tsingtau gerichtet: 
„Gott mit Euch in schweren bevorstehenden Kämpfen! Ich gedenke 
Euer. Wilhelm I. B.“ (Dtsch. Tagesztg.) 
Russische Kriegsführung. 
(W.T. B.) Wien, 24. Oktoer. Aus dem Kriegspressequartier wird 
gemeldet: Die Methoden der russischen Kriegsführung finden durch eine aus 
zuverlässiger Quelle stammende Nachricht neuerdings eine Illustration. 
Hiernach haben die Russen auf die Gefangennahme oder den Tod eines 
Truppenführers einen Preis von 80 000 Rubel ausgesetzt. Nun erklärt 
sich ein Attentat auf diesen Kommandanten, das glücklicherweise erfolglos 
ieb. 
„U 9“ vernichtete den Kreuzer „Hamke“. 
Aus Rotterdam wird der „Frankfurter Zeitung“ gedrahtet: Dag 
Unterseeboot „U 9“ mit der gleichen Besatzung und dem gleichen Komman- 
danten, Weddigen, ist es gewesen, das den englischen Kreuzer „Hawmke“ 
jüngst vernichtet hat. (Voss. Ztg., 25. Okt.) 
Die Jagd auf unsere Kreuzer. 
London, 24. Okt. Die Admiralität veröffentlicht eine Erklärung 
über die von den deutschen Kreuzern versenkten Schiffe, in der es heißt: 
Man glaubt, daß acht oder neun deutsche Kreuzer sich im Atlantischen, Stillen 
und Indischen Ozean befinden. Ueber 70 britische, japanische, französische 
und russische Kreuzer, ungerechnet die Hilfskreuzer, wirken zusammen zur 
Aufssuchung der deutschen Kreuzer. Die gewaltige Ausdehnung der Ozeane 
und die Tausende von Inseln und Inselgruppen gestatten den feindlichen 
Schiffen, sich fast unbeschränkt zu bewegen. Die Auffindung und Vernichtung 
der feindlichen Kreuzer ist daher hauptsächlich Sache der Zeit, der Geduld 
und des Glückes. Englische Handelsschiffe sind vorwiegend darum aufgebracht 
worden, weil sie den Instruktionen der Admiralität zuwider gehandelt 
haben. Die Anzahl der verloren gegangenen Schiffe ist im Verhältnis zur 
Gesamtzahl viel geringer, als man vor dem Kriege gefürchtet hat, denn nur 
39 von 4000 englischen Schiffen auf großer Fahrt sind vom Feinde versenkt 
worden, also eines von Hundert. Die Versicherungsprämie für Schiffahrts- 
ladungen, die beim Beginn der Feindseligkeiten fünf von Hundert betragen 
hat, steht jetzt zwei von Hundert. " 
Ein französischer Prophet. 
Das Marineabkommenzwischen Englandund Rußland. 
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ vom 25. Okt. schreibt unter 
dem Titel: Ein französischer Prophet: 
Der französische Prätendent Philipp von Orleans befand sich zur Zeit 
des Kriegsbeginns in Frankfurt a. M. Er reiste kurz vor der Mobilmachung
	        
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