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bekanntgegeben: „Der Kreuzer wurde am Sonnabend morgen acht Uhr
von zwei Torpedos eines deutschen Unterseebootes getroffen. Er hielt sich
noch 45 Minuten über Wasser, kenterte darauf und sank. Torpedojäger,
die zu Hilfe eilten, retteten den größten Teil der Besatzung. Ungefähr 40
werden vermißt.“
Die Stelle des Sinkens wird auch in dieser offiziellen Auslassung ver-
schwiegen. Hier glaubt man, daß sie vielleicht eher in der Nähe von Dover
als in der von Calais zu suchen sein wird.
Erneuerung der Angriffe auf Tfingtan.
Kristiania, 1. November. Aus Tokio meldet Reuters Bureau
vom 31. Oktober: Heute morgen hat der allgemeine Angriff zu Wasser
und zu Lande gegen Tsingtau erneut seinen Anfang genommen. (Nachdem
sich Engländer und Japaner schon einmal an den Mauern unserer Kolonie
blutige Köpfe geholt haben, werden sie auch diesmal unsere ostasiatische
Heldenschar auf dem Posten finden. Die Herzen ganz Deutschlands weilen
bei unseren Kämpfern im fernen Osten und begleiten sie mit ihren wärmsten
Wünschen. D. Red.)
London, 1. November. Amtlich wird bekanntgegeben, daß ein
indisches Truppenkontingent sich mit den englischen und japanischen Streit-
kräften vor Tsingtau vereinigt hat.
Das Eiserne Kreuz für Kaiser Wilhelm.
München, 1. November. König Ludwig von Bayern hat im
Namen aller deutschen Bundesfürsten den Kaiser aufgefordert, selbst als
oberster Kriegsherr der vereinigten deutschen Bundestruppen das Eiserne
Kreuz erster und zweiter Klasse anlegen zu wollen. Der Kaiser erwiderte,
daß er es gern tun wolle angesichts der Einheit und Tapferkeit der gesamten
deutschen Stämme. Der König von Bayern verlieh dem Kaiser gleich-
zeitig noch das Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens.
(Berl. Tageblatt, 2. Nov.)
Ein österreichisch-ungarischer Sieg in Ostgalizien.
Weiteres Vordringen in Serbien.
W.T. B. Wien, 1. November. Amtlich wird verlautbart:
1. November, mittags.
In Russisch-Polen entwickeln sich neue Kämpfe. Angriffe auf unsere
Stellungen wurden zurückgeschlagen und einige feindliche Detachements
zersprengt. Die mehrtägige erbitterte Schlacht im Raume nördlich Turka
und südlich Stary Sambor führte gestern zu einem vollständigen Siege
unserer Waffen. Der hier vorgebrochene Feind, zwei Infanteriedivisionen
und eine Schützenbrigade, wurde aus allen seinen Stellungen geworfen.
Czernowitz wird von unseren Truppen behauptet. Das namentlich auf
die Residenz des griechisch-orientalischen Erzbischofs gerichtete Artillerie=
feuer der Russen blieb ohne nennenswerte Wirkung.
Amtlich wird ferner verlautbart:
31. Oktober.
Die Erfolge unserer Truppen, die bei ihrem seinrzeitigen Einbruche
in die Macva dort auf starke, mit Drahthindernissen geschützte Befesti-
gungen stießen und in diese erst vor zwei Tagen nach langen, schwierigen