Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Vom südlichen Kriegsschauplatze wird amtlich gemeldet: 
13. November. 
Feind setzt Rückzug von Koceljewa und Waljewo gegen Osten fort. 
An der Save wurde Ucsco gestürmt, Beljin und Banjani erreicht. Feind- 
liche Befestigungslinie Gomile-Draginje ist bereits in unserem Besitz und 
Soppot-Stolice erreicht. Die von Westen und Nordwesten vorrückenden 
Kolonnen sind — Details können nicht verlautbart werden — gegen 
Waljewo herangekommen, wobei speziell die südlichen Kolonnen im 
schwierigsten Terrain bewunderungswürdige Leistungen vollführten. 
Notenwechsel zwischen Deutschland und China. 
Der Notenwechsel zwischen Deutschland und China über die japa- 
nische Landung in Schantung ist von der chinesischen Regierung in der 
„Peking Gazette“ veröffentlicht worden. Danach stellte sich Deutschland 
in seiner ersten Note an China auf den folgenden Standpunkt: 
1. Deutschland hatte das Recht, Tsingtau zu befestigen und dort für 
einen etwaigen Krieg gerüstet zu sein. 
2. Chinas Pflicht war, gegen die Landung der Japaner ausff chine- 
sischem Boden sofort Einspruch zu erheben. 
3. Mit der chinesischen Festlegung der Kriegsoperationszone wurden 
die Bewegungen der Verbündeten gegen Tsingtau erleichtert. 
4. Die chinesische Regierung hätte dem japanischen Gesandten in 
Peking seine Pässe als Zeichen der Mißbilligung über die Verletzung der 
chinesischen Territorialhoheit ankündigen sollen. 
Die chinesische Regierung hat darauf dem deutschen Geschäftsträger 
eine Antwortnote überreicht, deren Sinn besagte: 
„Der Kiautschoufall sei identisch mit dem Port-Arthur-Fall vom Jahre 
1904, ebenso wie die Festsetzung der dortigen Gefechtszone der seinerzei- 
tigen Festsetzung derjenigen auf der Liaotung-Halbinsel und in der 
Mandschurei entspräche. Da nun einmal ein solcher Präzedenzfall vor- 
lag, war China nicht imstande, diesmal anders zu handeln. Die chinesische 
Regierung sei zu dieser teilweisen Preisgabe ihrer Neutralität gezwungen 
worden, nachdem sie alle Mittel der Verhinderung (gegenüber Japan 
und England) erschöpft hatte. Im übrigen nähme die Regierung die 
nämliche Haltung allen Kriegführenden gegenüber ein.“ 
Zum Schluß bemerkte Sun Pao Chi, der Minister des Auswärtigen, 
noch in dieser Note, „er zweifle nicht, daß Deutschland die Schwierigkeiten, 
in denen sich China befände, zu würdigen wissen werde.“ Freiherr von 
Maltzahn, der stellvertretende deutsche Gesandte in Peking, hat auf diese 
chinesische Antwort hin, die er nicht für befriedigend erachtete, dem 
Auswärtigen Amt eine zweite Protestnote eingereicht, deren Inhalt 
jedoch bisher nicht veröffentlicht wurde. Man darf aber wohl erwarten, 
daß unser neuer energischer Gesandter in Peking, Admiral v. Hintze, der 
sich bereits früher in diplomatischer Mission in China gut bewährt hat, 
auf seinem jetzigen Posten die Interessen Deutschlands geschickt und in 
vollem Umfange wahrnehmen wird. 
Sämtliche Proteste Chinas gegen die Verletzung der Neutralität 
durch Japan sind bisher im Einverständnis mit den Vereinigten Staaten 
erhoben worden, aber die Union hat bisher bemerkenswert geringe Be- 
achtung bei England gefunden. („Tgl. Rdsch.“, 13. Nov.)
	        
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