Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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gnügen habe, im Hauptquartier meiner tapferen Armee drei Prinzen 
aus der Kaiserlich osmanischen Familie zu empfangen, lege ich Wert 
darauf, Eurer Majestät zum Ausdruck zu bringen, daß ich volles Ver— 
trauen in den Erfolg unserer Armeen habe, die sich vereinigt haben, um 
mit gleichem Ziele für Recht, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. 
Der Sultan erwiderte mit folgendem Telegramm: 
Der außerordentlich wohlwollende Empfang, dessen Gegenstand meine 
Neffen seitens Eurer Majestät bei ihrer Ankunft im Hauptquartier 
der tapferen Kaiserlichen Armee waren, ist ein Zeichen der kostbaren 
Freundschaft Eurer Majestät mir gegenüber, sowie ein deutlicher Beweis 
der Vereinigung unserer Armeen in dem gleichen Gefühle der Hingebung 
und des Vertrauens. Ich beeile mich, Eurer Moajestät aus diesem Anlaß 
meinen lebhaftesten Dank auszusprechen, und ich lege Wert darauf, 
Eurer Majestät meine größte Bewunderung für die großartigen Helden- 
taten Ihrer Armeen und Flotten zum Ausdruck zu bringen. Es ist mir 
ein großes Vergnügen, Eurer Mojestät zur Kenntnis zu bringen, daß 
meine tapferen Armeen nach blutigem Kampfe die russische Armee 
vollständig geschlagen haben und sie siegreich verfolgen. Ich erblicke in 
diesem ersten Siege meiner Armeen gern ein gutes Vorzeichen für den 
endgültigen Erfolg unseres gemeinsamen Zieles und hege die feste Zu- 
versicht, daß mit Hilfe des Allmächtigen diesem Siege bald größere 
Siege unserer verbündeten Heere auf drei Kontinenten wie auch auf 
allen Meeren folgen werden. (W. T. B.) 
Der afghanische Aufmarsch gegen Indien. 
Konstantinopel, 16. November. Der Emir von Asghanistan 
hat nach einer Mitteilung eines afghanischen Blattes durch eine Prokla- 
mation alle Mohammedaner unter die Waffen gerufen. Die Stämme 
an der imdisch-afghanischen Grenze haben sich für den Emir erklärt. Die 
afghanische Hauptmacht hat ihren Aufmarsch gegen die englische Grenze 
bereits vollzogen. (Post, 17. November.) 
Vom südlichen Kriegsschauplatz. 
Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: 
Wien, 16. November. 
Auf dem südlichen Kriegsschauplatze haben unsere siegreichen Trup- 
pen durch ihre hartnäckige Verfolgung dem Gegner keine Zeit gelassen, 
sich in seinen zahlreichen, speziell bei Valjevo seit Jahren vorbereiteten 
befestigten Stellungen zu erneutem ernstlichem Widerstande zu gruppieren. 
Deswegen kam es auch vor Valjevo nur zu Kämpfen mit feindlichen 
Nachhuten, die nach kurzem Widerstande unter Zurücklassung von Ge- 
fangenen geworfen wurden. Unsere Truppen erreichten die Kolubara, 
besetzten Valjevo und Obronovac. Der Empfang in Valjevo war 
charakteristisch: zuerst Blumen, doch nur zur Täuschung; dann folgten 
ihnen unmittelbar Bomben und Gewehrfeuer. 
Gärung in Indien. 
W.T. B. Konstantinopel, 16. November. Das hier erschei- 
nende Parteiblatt „Haver“ erfährt, daß die Engländer erst jetzt das 
geheime muselmanische Komitee „Hitbullah“, d. h. „die Partei Gottes“,
	        
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