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Ein englisches Großkampfschiff gesunken.
W.T. B. Rotterdam, 24. November.
Nach Meldungen aus sicherer Quelle ist der englische Ueberdreat-
nought „Audacious“ am 28, oder 29. Oktober an der Nordküste Irlands
auf eine Mine gelaufen und gesunken. Die Admiralität hält das Ereig-
nis streng geheim, um Aufregung im Lande zu vermeiden.
Hierzu wird der „Deutschen Tageszeitung vom 24. November ge-
meldet:
Kopenhagen, 23. November.
„Stockholm Ljusstadposten“ erzählt, daß ein Passagier des Dampfers
„Olympic“ in den letzten Oktobertagen mittags in Sicht der irischen Küste
ein stilliegendes englisches Kriegsschiff ansteuerte, welches Notsignale
gab. „Olympic“ nahm 250 Leute der Besatzung an Bord, während der
Rest von herbeigeeilten Kriegsschiffen aufgenommen wurde. Das eng-
lische Kriegsschiff war um 9 Uhr morgens durch eine Mine oder durch
ein deutsches Unterseeboot schwer beschädigt worden. Den Reisenden auf
der „Olympic“ wurde aufs strengste verboten, von dem Unglück zu er-
zählen, wenn sie später an Land gekommen seien. Die „Olympic“ ver-
suchte, das Kriegsschiff, das stark nach der Seite überlag, zu schleppen.
Das war jedoch unmöglich, und so überließ man es seinem Schicksal. Es
ist bald darauf gesunken. «
Mitteilung der obersten Seeresleitung.
Den 24. Rovember, vormittags.
Englische Schiffe erschienen auch gestern an der flandrischen Küste
und beschossen Lombartzyde und Zeebrügge. Bei unseren Truppen wurde
nur geringer Schaden angerichtet. Eine Anzahl belgischer Landesein-
wohner wurde aber getötet und verletzt.
Im Westen sind keine wesentlichen Veränderungen eingetreten.
Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ist die Lage noch nicht geklärt.
In Ostpreußen hatten unsere Truppen ihre Stellungen an und nord-
östlich der Seeplatte.
Im nördlichen Polen sind die dort im Gange befindlichen schweren
Kämpse noch nicht entschieden.
m südlichen Polen steht der Kampf in Gegend Czenstochau, auf dem
Südflügel nördlich Krakau schreitet der Angriff fort.
Die amtliche russische Meldung, daß die Generale v. Liebert und
v. Pannewitz in Ostpreußen gefangen genommen seien, ist glatt erfunden.
Der erste befindet sich in Berlin, der zweite an der Spitze seiner Truppe;
beide sind seit längerer Zeit nicht in Ostpreußen gewesen.
Oberste Heeresleitung.
Ein deutsches Unterseeboot gesunken.
W.T. B. Berlin, 24. November.
Nach amtlicher Bekanntgabe der englischen Admiralität am 23. No-
vember ist das deutsche Unterseeboot „M 18“ durch ein englisches Patrouil-=
lenfahrzeug an der Nordküste Schottlands zum Sinken gebracht worden.
Nach Meldung des Reuter-Büros sind durch den englischen Torpedoboots-