Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Die Gefangennahme Dewets. 
Rotterdam, 5. Dezember. Aus Johannesburg wird berichtet: 
Als Dewet hier ankam, rauchte er kaltblütig seine Pfeife; er sah 
jedoch arg mitgenommen aus. Dewet nahm von Oberst Swemmer und 
Kommandant Jordaan, die ihn gefangen genommen hatten, Abschied und 
wurde dann schnell ins Fort von Johannesburg gebracht, das ihm vor- 
läufig als Gefängnis dienen soll. 
Die Gefangennahme des alten Burengenerals war nur dadurch er- 
möglicht worden, daß seine Verfolger über Autos verfügten. Dewets 
Begleiter wurden durch die ununterbrochene Verfolgung vollständig aus- 
gepumpt, und da ihre Pferde schließlich auf der hastigen Flucht auch 
ermüdeten, so konnten die Unionstruppen die Buren erreichen. Die 
Getreuen Dewets waren bei der Gefangennahme so matt, daß ihnen die 
Gewehre aus den Händen fielen; dagegen waren die Truppen der Re- 
gierung ganz frisch, denn sie hatten während der ganzen Verfolgung in 
Autos gesessen. Die Verfolgung hatte ununterbrochen sechs Tage und 
sechs Nächte gedauert. Die zu der erfolgreichen Verfolgung gebrauchten 
Automobile ließ man an der Stelle, wo Dewet gefangen genommen war, 
im Sand stecken. Dort sollen sie stehen bleiben als Erinnerungszeichen 
an diese denkwürdige Gefangennahme. 
Heftige Kämpfe in Serbien. 
Wien, 5. Dezember. Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich 
gemeldet: 
5. Dezember. Die Kämpfe westlich und südwestlich Arandjelovas 
dauern äußerst hartnäckig und sehr verlustreich an. Bisher ist noch keine 
endgültige Entscheidung gefallen. Gestern wurden über 600 Mann zu 
Gefangenen gemacht. 
Der russische Zusammenbruch bei Czenstochau. 
Berlin, 5. Dezember. Die in dem russischen Communique vom 
29. November enthaltene Behauptung, daß bei Czenstochau ein deutscher 
Angriff unter schweren Verlusten gescheitert sei, ist falsch. Wahr ist das 
Gegenteil: Ein Angriff des 17. russischen Armeekorps, der bis auf 60 Mtr. 
an uns herankam, wurde an dem betreffenden Tage unter außerordent- 
lich schweren Verlusten für die Russen abgeschlagen. 
Die Russen ließen eine sehr große Anzahl Toter und Verwundeter 
zurück und waren gezwungen, ihre Stellungen weiter rückwärts zu ver- 
legen. (W.T.B.) 
Oesterreichisch-ungarischer Schlachtbericht. 
Wien, 5. Dezember. Amtlich wird verlautbart: 5. Dezember 
mittags: In den Karpathen ereignete sich auch gestern nichts von Be- 
deutung. In Westgalizien entwickelten sich bei Tymbark kleinere für 
unsere Waffen erfolgreiche Kämpfe. Die Lage in Südpolen ist unver- 
ändert. 
Die Schlacht in Nordpolen dauert fort. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Generalmajor.
	        
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