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ihnen, ganz unverhältnismäßig wenig Tote verloren. So fielen bei dem
bekannten Durchbruch unseres 25. Reservekorps von diesem Heeresteil
nur 120 Mann, gewiß eine auffallend niedrige Zahl. Für die Verhält-
nisse beim Feinde ist demgegenüber bezeichnend, daß allein auf einer
Höhe südlich Lutomiersk (westlich Lodz) nicht weniger als 887 tote Russen
gefunden und bestattet worden sind. Auch die russischen Gesamtverluste
können wir, wie in den früheren Schlachten, ziemlich zuverlässig schätzen.
Sie betrugen in den bisherigen Kämpfen in Polen mit Einschluß der von
uns erbeuteten 80 000 Gefangenen, die inzwischen mit der Bahn nach
Deutschland abbefördert worden sind, mindestens 150 000 Mann.
Wie „Nürnberg" unterging.
WTB. London, 12. Dezember. Die „Daily Mail“ meldet aus
Neuyork: Das britische Geschwader holte den Kreuzer „Nürnberg“ nach
einer aufregenden Jagd ein und forderte ihn auf, sich zu ergeben. „Nürn-
berg“ wies dies ab und kämpfte, bis fie unterging. Das britische Ge-
schwader umsaßte die Panzerkreuzer „Shannon“, „Achilles“, „Cochrane“
und „Natal“.
Erfolgreicher Ausfall aus Przemysl.
WTB. Wien, 12. Dezember. Amtlich wird verlautbart:
12. Dezember, mittags.
Ungeachtet aller Schwierigkeiten des winterlichen Gebirgsgeländes
setzten unsere Truppen ihre Vorrückung in den Karpathen unter fortwäh-
renden siegreichen Gefechten, in denen gestern über 2000 Russen gefangen
genommen wurden, unaufhaltsam fort. Die Pässe westlich des Lupkower
Passes find wieder in unserem Besitz. Im Raume südlich Gorlice, Grybow
und Neu-Sandec begannen größere Kämpfe.
Die Schlacht in Westgalizien, deren Front sich aus der Gegend östlich
Tymbark bis in den Raum östlich Krakau hinzieht, dauert fort. Gestern
brachen wieder mehrere Angriffe der Russen in unserem Artilleriefeuer
zusammen.
Die Lage in Polen hat sich nicht geändert.
Die Besatzung von Przemysl brachte von ihrem letzten Ausfall 700
gefangene Russen und 18 erbeutete Maschinengewehre mit sehr viel
Munition heim.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes,
v. Hoefer, Generalmajor.
Günstige Lage im Osten.
Wien, 13. Dezember. (WILB.)
Amtlich wird verlautbart, 13. Dezember:
In der Schlacht in Westgalizien wurde der südliche Flügel der
Russen gestern bei Limanowa geschlagen und zum Rückzuge gezwungen.
Die Verfolgung des Feindes ist eingeleitet. Alle Angriffe auf unsere
übrige Schlachtfront brechen ebenso wie an den früheren Tagen zu-
sammen. Unsere über die Karpathen vorgerückten Kräfte setzten, wieder