Full text: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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Der letzte Gruß der „Nürnberg“. 
« München, 18. Dezember. 
Vom Kreuzer „Nürnberg“ ist an den Magistrat der Stadt Nürnberg 
eine vom Kommandanten des Schiffes, Kapitän z. S. von Schönberg, am 
3. November in Valparaiso ausgegebene Feldpostkarte mit einer Abbildung 
des Schiffes eingelaufen. Die Karte hat folgenden Wortlaut: 
„Melde in Eile, daß S. M. S. „Nürnberg“ am 1. November auf der 
Höhe von Coronell in der Nacht den havarierten englischen Panzerkreuzer 
„Monmouth“ zum Sinken gebracht hat. Das Wetter war stürmisch, die 
Haltung der ganzen Besatzung aber vorzüglich. Wir hatten keinerlei Ver- 
luste. Oberleutnant z. S. Eidam, das Kind Ihrer Stadt, hat vorzügliche 
Dienste geleistet. 
v. Schönberg, Kapitän zur See, Kommandant S. M. S. „Nürnberg“. 
Die Verfolgung der Russenheere. 
Großes Hauptgquartier, 19. Dez., vorm. 
Im Westen erfolgte gestern eine Reihe von feindlichen Angriffen. Bei 
Nieuport, Bixschoote und nördlich La Bassée wird noch gekämpft. Westlich 
Lens, östlich Albert und westlich Noyon wurden die Angriffe abgeschlagen. 
An der ostpreußischen Grenze wurde ein russischer Kavallerieangriff 
westlich Pillkallen zurückgewiesen. 
In Polen wurde die Verfolgung fortgesettzt. 
Oberste Heeresleitung. 
Konful Ahlers freigesprochen. 
Das Todesurteil aufgehoben. 
London, 19. Dezember. Der Appellationsgerichtshof erklärte das 
Todesurteil gegen den früheren deutschen Konsul Ahlers für nichtig. Dieser 
war, wie erinnerlich, zur Verantwortung gezogen worden, weil er deutschen 
Reservisten Geld zur Heimfahrt gegeben hatte. Die Verurteilung erfolgte, 
obwohl der Konful betonte, daß dies noch vor erfolgter Kriegserklärung ge- 
schehen sei. Der Appellationsgerichtshof scheint dieses Moment in Erwä- 
gung gezogen und dementsprechend seine Entscheidung getroffen zu haben. 
Englischer Mißerfolg vor Akaba. 
Konstantinopel, 18. Dezember. Bericht des Hauptquartiers: 
Ein englischer Kreuzer, der seit einigen Tagen vor Akaba kreuzte, landete 
dort Truppen, die jedoch von unseren herbeieilenden Truppen angegriffen 
und gezwungen wurden, sich wieder einzuschiffen. Unser Feuer zerstörte den 
Scheinwerfer des Kreuzers. 
Vom österreichischen Sieg. 
Wien, 19. Dezember. Nach Berichten der Kriegskorrespondenten der 
Blätter, die das Schlachtfeld von Limanowa besichtigten, haben die Kämpfe 
zur vollen Zurückwerfung des Feindes aus Westgalizien geführt. Die 
österreichisch-ungarische Armee machte sechsundzwanzigtausend Gefangene 
und erbeutete eine große Menge Kriegsmaterial. Die Verluste der Russen 
waren ungeheuer; bei Limanowa allein wurden zwölfhundert Gefallene
	        
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