Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 35 (35)

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aufgelieferte Post in die Heimat, hier gelangt die aus der Heimat 
angekommene Post nach entsprechender Ausscheidung für die 
einzelnen, der betreffenden Anstalt zugeteilten Formationen zur 
Ausgabe °®. 
1. Die Behandlung der Sendungen aus der Heimat 
nach dem Feldheere. 
Bei der Beurteilung des ganzen Feldpostbetriebsdienstes darf 
nicht außeracht gelassen werden, daß gegenüber der in Friedens- 
56 Bei den Feldpostanstalten des westlichen Kriegsschauplatzes lagen 
während des anfänglichen Bewegungskrieges die Verhältnisse so, daß die 
Feldpost unter Tags vielfach auf dem Marsche — etwa während einer 
längeren Ruhepause unter freiem Himmel — arbeitete, insbesondere Post- 
sendungen in die Heimat entgegennahm, was namentlich von vorbeiziehen- 
den Truppen sehr begrüßt wurde, die hier Grüße in die Heimat, oftmals 
die letzten, aufgeben konnten. (Stieß die Feldpost auf marschierende 
Truppenteile, so pflanzte sich der freudige Ruf: „Die Feldpost“ durch die 
langen Kolonnen bis zum letzten Mann fort. Seitwärts an der Straße nab- 
men die aufgestellten Feldpostschaffner und Feldpostillione die ihnen von 
den Soldaten gereichten Sendungen ab und retteten so manchen Gruß in 
die Heimat, der sonst im darauffolgenden Kampfe mitsamt seinem Schrei- 
ber verloren gegangen wäre.) Abends nach dem Einrücken in das Marsch- 
quartier wurde dann die aus der Heimat gekommene Post verarbeitet, 
welche — anfänglich die Pferdepost, später — der Lastkraftwagen herbeige- 
bracht hatte, der am Morgen vor dem Antritt des Marsches mit der auf- 
gelieferten Post in die Heimat zum Etappenhauptorte abgesandt worden 
war, an dem der Postaustausch stattfand. 
Mit dem Eintritt des Stellungskrieges gewann der Feldpostbetrieb 
ruhigere Formen. Mußten vordem die aus den Postwagen ausgepackten 
Bürogerätschaften (für den Postschalter, den Briefspeditionsdienst usw.) 
und zahlreiche teils angekommene teils für die Absendung bestimmte Post- 
sendungen oft mehrmals während des Tages oder auch in der Nacht in- 
folge plötzlich angeordneter Marschbewegungen wieder eingepackt und ver- 
laden werden, trat dabei häufig der Fall ein, daß die aus der Heimat sehn- 
lichst erwartete Post im Augenblick des Abmarsches bei der Feldpostan- 
stalt eintraf und ohne verarbeitet und ausgegeben werden zu können, oft 
mehrere Tage mitgefahren werden mußte, so gleicht der Feldpostbetrieb 
während des gegenwärtigen Stellungskrieges mit seinem geregelten Ge- 
schäftsgange und den bestimmten Zeiten für Abgang und Ankunft
	        
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