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Als Grundlage für dieses Sortiergeschäft und die richtige
Weiterleitung der nach dem Felde gerichteten Sendungen dient die
und — nach Möglichkeit schon formationsweise — in besonderen Post-
beuteln zur Weiterbeförderung auf die Kriegsschauplätze verschlossen wer-
den. Zu Anfang Dezember 1914 stellte man die Zahl der täglich von den
deutschen Postsammelstellen nach dem Felde abgesandten Briefbeutel auf
insgesamt 30000 fest. Alsbald nach Kriegsausbruch schätzte man die
Menge der bei der Postsammelstelle Berlin täglich ins Feld abgefertigten
Postbeutel auf 1300 (darunter 700 Beutel mit gewöhnlichen Feldpostbriefen
und Karten, 500 Beutel mit Feldpostkartenbriefen, der Rest mit Geld- und
Einschreibbriefen), bei der Feldpost-Sammelstelle Frankfurt a. M. auf etwa
700—800 Stück. Das zur Bewältigung dieser Arbeit bei den Sammelstellen
benötigte Personal zählte Mitte August 1914 3100 Köpfe (davon nahezu 1000
bei der Berliner Postsammelstelle), stieg bis anfangs Oktober 1914 auf
7300 Personen und bis Mitte Dezember 1914 auf etwa 13000 Personen.
(Diese statistischen Angaben sind großenteils der deutschen Verkehrszeitung,
Jahrgang 1915, Nr. 2 entnommen, daneben sind Angaben in der sonstigen
deutschen Presse verwendet )
Von den drei bayerischen Postsammelstellen wurden bis Ende Septem-
ber 1914, also in nicht ganz zwei Monaten 20532 Briefsäcke mit einem
Gewichte von 621500 Kilogramm ins Feld abgefertigt (im Monat März 1915
allein waren es 85465 Briefsäcke mit rund 2393 000 Kilogramm Gewicht).
Der Inhalt dieser Säcke bestand nach vorsiehtiger Schätzung aus rund
13'/2 Millionen Briefen und Feldpostkarten und fast 3 Millionen Sendungen
im Einzelgewicht von 50—250 Gramm (Päckchenpost). Gewöhnliche Mili-
tärdienstpakete wurden 7200 an das Feldheer geleitet, dazu kamen noch
930 Wertpakete mit einem angegebenen Werte von 12690000 Mark und
2570 Wertbriefe mit 354900 Mark Wertinhaltsangabe. Außerdem gelangten
in dieser Zeitspanne rund 30 000 Stück Postanweisungen zum Gesamtbetrage
von rund 1!/: Millionen Mark ins Feld. — Zur Bewältigung des Verkehrs
bei den bayerischen Postsammelstellen sind zurzeit durchschnittlich 350 Be-
amte einschließlich der Hilfskräfte beschäftigt.
Genaue statistische Angaben über alle Verkehrsverhältnisse des Feld-
postbetriebes lassen sich erst nach Beendigung des Krieges erwarten. Zur
Sicherstellung von zuverlässigen Unterlagen, namentlich Zahlen, werden bei
den verschiedenen Feldpoststellen schon seit Beginn der Tätigkeit der Feld-
post genaue Aufzeichnungen geführt. Als eine der Hauptquellen für die
spätere Gewinnung eines sachlichen Gesamtbildes von der Tätigkeit der
Feldpost in den Kriegsjahren 1914/15 kann die von 15 zu 15 Tagen durch
die sämtlichen mobilen Feldpostanstalten erfolgende schriftliche Bericht-
erstattung (Rapporte) an die heimatlichen Zentralpostbehörden und den zu-
ständigen Armeepostdirektor angesehen werden. Diese Rapporte melden u.