Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 35 (35)

— 153 — 
Von den Postumschlagstellen an den Etappenhauptorten wird 
die Heimatpost den zu der betreffenden Armee gehörigen Feld- 
postanstalten teils mit der Eisenbahn, teils mit Lastkraftwagen, 
streckenweise in manchen Fällen auch mit Pferdepost zugeführt, 
um dort nötigenfalls nach weiterer Verarbeitung (Verteilung nach 
den einzelnen zugehörigen Behörden und Formationen), zur Ab- 
gabe oder Zustellung gebracht zu werden. 
Die Zuführung der Heimatpost zu den Marschquartieren der 
Feldpostanstalten geschah anfangs fast nur mit Hilfe der diesen zu- 
geteilten Pferdeposten, wo dies aber nicht möglich war, besorgten 
dies die betreffenden Postumschlagstellen mit den ihnen verfügbaren 
Lastkraftwagen. Die Feldpostanstalten haben die Verpflichtung, 
der zuständigen Armeepostdirektion, der jene Umschlagstellen 
unterstehen, auf schnellstem und raschestem Wege ihre jeweiligen 
Marsehquartiere mitzuteilen, um so die ordnungsgemäße und regel- 
mäßige Zuführung der Feldpostversande zu sichern. 
Beide Zufuhrmöglichkeiten waren für die Dauer des Bewe- 
gungskrieges (um von den Verhältnissen auf dem westlichen 
Kriegsschauplatze zu sprechen) mannigfaltigen Schwierigkeiten 
und Störungen unterworfen. Die von den Feldpostanstalten ab- 
gesandten Postfuhrwerke waren bei der weiten Entfernung der 
Umschlagstellen oft tagelang unterwegs, mußten vielfach vom 
Feinde bedrohte Wege benutzen oder große Umwege einschlagen, 
wenn nicht zeitweise jede Abfahrt von der Militärbehörde über- 
haupt untersagt wurde. Geschah die Zufuhr von den Umschlag- 
stellen aus, so war dort der Ort, wo die gesuchte Feldpostanstalt 
zu treffen war, infolge tagelanger Marschbewegungen mit kurzer 
Nachtrast in einer Ortsunterkunft und bei dem vielfachen Mangel 
einer rückwärtigen Fernsprechverbindung nicht bekannt, das Auf- 
suchen der betreffenden Feldpostanstalt daher schwierig und zeit- 
raubend, wenn nicht ganz unmöglich. Diese Zustände besserten sich 
ganz bedeutend, seitdem meines Wissens nahezu allen Feldpost- 
anstalten (wenigstens auf dem westlichen Kriegsschauplatze) eigene
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.