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England in „Schutz“ genommenen, das heißt besetzten und ge-
panzerten, ehemals griechischen Inseln. England hat also schon
vorweg den beiden nach dem Programm „befreiten“ und „befrie-
digten* Genossen die eiserne Faust vor die Stirn gesetzt, damit
sie sehen, von wessen Gnaden sie auf Kosten der Zentralmächte
dereinst größer geworden sein werden. Nur daß die Fäuste schon
da, das Programm und die Vergrößerung aber noch nicht erfüllt
sind.
„Nicherheit und freie wirtschaftliche Entwickelung!* — ein
Hohngelächter der ganzen Welt müßte die Antwort sein, daß der
Erdball erzitterte.
Herr Wilson brütete lange über diesem schönen Wort und ge-
dachte wohl in erster Linie der Sicherheit seines eigenen Staates.
Sicherheit Amerikas — vor wem? etwa vor den Japanern oder
vor England oder gar vor dem preußischen Militarismus? Zu-
nächst bietet sich ihm Englands Hilfe an, wohl gegen die Ja-
paner und mit der englisch-kanadischen Faust vor der Stirn! Herr
Wilson brütet. Wird aus einem der Eier, die er legt, oder die
ihm untergelegt werden, auch ein gesundes Huhn schlüpfen ? Die
beiden ersten Versuche hatten keinen Erfolg. Herr Wilson ist
aber heute ein mächtiger Mann, denn er ist der Mächtigste unter
den Neutralen. Wie er ruft, so werden sie, meint er, alle rufen.
Eine schwere Enttäuschung blieb ihm nicht erspart. Wird er der-
einst wohl den falschen Blick seines glatten Umwerbers und zu-
gleich so groben Bedrohers erkennen? Wird er klar genug sein,
um zu sehen, daß auch die stolze amerikanische Freiheit ihr letztes
Lied gesungen haben wird, wenn es England allzulange gestattet
wurde, Amerika dieses Lied vorzusingen? Wird es dann nicht
ein englisches Schiffslied sein und alle Welt höhnen: Der Unab-
hängigkeitskrieg war einst eine stolze Tat des freien Volkes der
Amerikaner, aber sie ist nach 130 Jahren im englischen Ozean
versunken, Amerika ist wieder, was es war, eine englische Pro-
vinz ?
Und wie würde es dann mit der freien wirtschaftlichen Ent-