Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 38 (38)

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Die Neutralisation der ostasiatischen Gre- 
wässer im deutsch-französischen Kriege 
1870 —71. 
Von 
Professor Dr. HEINRICH POHL, Greifswald. 
Die deutschen Kriegsschiffe „Hertha* und „Medusa“ lagen 
auf der Reede von Yokohama, als dort in der zweiten Hälfte 
des Juli 1870 Kunde von dem sogenannten Massacre von Tientsin 
(21. Juni 1870) eintraf, dem zwanzig Franzosen und Russen sowie 
das Konsulat, das Waisenhaus und die Kathedrale der Franzosen 
zum Opfer gefallen waren!. Am 31. Juli kam die „Hertha“ in 
Chifu an, wo sie zwei französische Kriegsfahrzeuge vorfand: die 
Fregätte „Venus“ und die Korvette „Dupleix*. Die Nachricht 
vom Ausbruch des deutsch-französischen Krieges lag noch nicht 
vor. Mehr und mehr schien die Aussicht zu sehwindeu, daß die 
französischerseits von China geforderte Genugtuung auf friedlichem 
Wege zu erlangen sei. Die im Osten stationierte französische 
Flotte erhielt daher den Befehl, sich zusammenzuziehen, um die 
Genugtuung nötigenfalls mit Waffengewalt zu erzwingen. Dabei 
erschien eine Verletzung norddeutscher Interessen nicht aus- 
_ aM. v. BRanDr, Kolonien und Flottenfrage. Vortrag, gehalten am 
25. November 1897 in der Abteilung Frankfurt a. M. der Deutschen Kolo- 
nialgesellschaft. Berlin 1897. S. 20. S. WELLS WILLIAMS, The Middle 
Kingdom. Vol. II. New York 1899. S. 700 ff.
	        
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