her; und als CROMWELL mit seinem Leutnant und zwölf Mann,
anno 1653, im Unterhaus erschienen war, und, weil der Geist ihn
dazu trieb, die 53 Mitglieder schimpflich davongejagt und die
Türen geschlossen hatte, als England sich über Nacht ohne
König, Lords und Gemeine fand, da war keine Partei da, die den
Cromwellianern hätte Opposition machen können. In dem Praise-
God-Barebones-Parlament, das der Protektor dann zusammenrief,
saßen nur Puritaner.
Aber von da an bildet es sich dann, zuerst im Land und in
der Stille, und in den nächsten Parlamenten ist es da: das
Zweiparteiensystem. Sie haben noch nicht die Namen, unter
denen sie später ein halbes Hundert Parlamentswahlen mit-
einander ausgefochten und alle politischen Kräfte Englands für
sich aufgebraucht haben. Sie hießen „Kavaliere* und „Rund-
köpfe“; sie waren Royalisten und Demokraten. Im Parlament
von 1661, das den Namen von der Mehrheitspartei empfangen
hat, saßen sie scharf getrennt, 447 Kavaliere gegen 60 Presby-
terianer; aber es ging, wie es heute noch mit den beiden Parteien
geht: je älter das Parlament wird, desto schwächer wird die
Mehrheit, desto stärker die Opposition. Schon nach sieben Jahren
steht eine starke Minderheit, die sich jetzt die Landpartei gegen
die Hofpartei nennt, gestärkt durch die Mißliebigkeit der kost-
spieligen holländischen Kriege, als unüberwindliches Hindernis
den Militärforderungen der Regierung entgegen, und zeigt sich
auch in der Kirchenpolitik mit Erfolg widerspenstig. Bei den
nächsten Wahlen, 1679 war die Country Party in der gleichen
Uebermacht wie vor 18 Jahren die Kavaliere 1, und nun kommen
11 Der Ausdruck Wahl ist cum grano salis zu nehmen. Der größte
Teil des Parlaments war in Wirklichkeit ernannt. Man muß sich immer
gegenwärtig halten, daß unter Wilhelm und Anna und unter den ersten
Georgen der Einfluß des Hofes und der Straße auf das Parlament ungleich
größer war als der Einfluß des Parlaments auf die Regierung des Landes.
Im Parlament war schon damals die Kunst der politischen Rede aufs
höchste ausgebildet und jenes „government by speaking“, in dem Macaulay