Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 38 (38)

Staatschatz 12,3 Millionen Pfund kostet; 3,6 Mil- 
lionen davon fallen auf die Sozialgesetze, 1,6 auf die Post, 
1,4 auf die Polizei, der Rest auf die übrige Verwaltung. Dagegen 
sind für das gleiche Jahr Einnahmen aus irischer Quelle 
auf 10,8 Millionen berechnet, etwas über 3 Millionen 
aus Zöllen, und ungefähr ebensoviel aus inneren V er- 
brauchsabgaben,nur 1,5 Millionen Einkom- 
mensteuer — gegen fast 4 Millionen, die Schottland, und 
über 38 Millionen, die England aufbringt; nur 940000 Pfund 
Nachlaßsteuer, während darin Schottland 2,7 Millionen 
und England die stattliche Summe von 21,5 Millionen Pfund 
beisteuert! Auch die Stempeleinnahmen sind lächerlich 
gering, und die Post kostet jetzt 250000 Pfund im 
Jahr mehr als sie einbringt! Runde anderthalb Millionen Pfund, 
über dreißig Millionen Mark ist das Jahresdefizit. 
Was daran Schuld ist? Die einfachste Antwort ist zunächst: Old 
age pensions. Sie kosten in Irland 12664 000 Pfund 
ım Jahr, und wenn sie also nicht wären, käme eın kleiner Ueber- 
schuß bei der Rechnung heraus, ‘die über die irischen Einnahmen 
und Ausgaben aufgestellt ist. Freilich wäre auch das wieder 
trügerisch. Denn die ganze Staatsschuld, die auf den 
vereinigten Königreichen liegt, ist außer der Rechnung 
geblieben ; nichts von ihr soll auf dem neuen: Irland lasten. Der 
freie unbelastete Staatsboden mit all seinen natürlichen Einnahme- 
quellen und der große Aberglaube an die Solvenz, die jedem 
selbständigen Staatswesen von Natur zukomme, diese beiden im 
Verein wären, wenn nicht England zu Hilfe käme, notwendiger- 
weise die Basis deskünftigen irischen Budgets: Irland müßte 
mit großen Anlehen beginnen, deren Zinsen 
wenigstens in den ersten Jahren vom Kapital getilgt werden 
müßten. Das Unwirtschaftliche dieses Auswegs hat 
der Regierung deutlich vor Augen gestanden. Sie hat vielleicht 
ebensosehr darauf geachtet, daß die ersten irischen Regierungen
	        
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