Full text: Archiv für öffentliches Recht. Band 41 (41)

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König-Kaisers Dienst eilten, als der Krieg erklärt wurde. Das ist 
kein geringer Ruhm sowohl für Indien als für das Reich, an dem 
Indien ein Teil ist. Die Ursachen des Krieges waren Indien unbe- 
kannt, sein Schauplatz entlegen und doch stand Indien zu seinem Treu- 
verhältnis mit Herz und Hand, vom ersten Ruf zu den Waffen an, 
und ein Teil seiner Soldaten dient heute noch fern von ihrer Heimat 
und von den Ihren der gemeinsamen Sache. Indiens Loyalität in dieser 
großen Krisis spricht beredt zu mir vom Erfolg des Reichs im Brücken- 
schlagen zwischen Ost und Westen, in der Versöhnung tiefer Gegen- 
sätze der Geschichte, der Ueberlieferung und Abstammung und in der 
Kraft, den Geist und Genius eines großen asiatischen Volkes in willige 
Arbeitsgemeinschaft mit unserem eigenen Geist zu bringen. Wichtige 
Veränderungen sind in diesem Jahr in Indien ausgeführt worden; 
Indien nähert sich mit raschen Schritten der Herrschaft über seine 
eigenen Angelegenheiten. Indien hat sein Recht auf einen neuen Stand 
in unserm Rat bewiesen; es hat diesen Stand im Krieg gewonnen und 
im Frieden erhalten; ich begrüße die Vertreter Indiens in unserem 
großen Rat des Reichs, den wir heute halten; wir werden, das bin ich 
sicher, viel dadurch gewinnen, daß seine Gefühle und seine Interessen 
uns hier durch seine eigenen Vertreter dargelegt werden.“ 
Lloyd George hat dann noch einmal gesagt, die Dominions und 
Indien hätten durch ihre Waffenhilfe die Welt — „Frankreich, Bri- 
tannien und die Zivilisation“ — vor der Katastrophe der preußischen 
Herrschaft gerettet; er hat an seine eigenen Worte auf der Reichs- 
konferenz von 1907 erihnert, auf der von den jetzigen Teilnehmern 
noch Sir Thomas Smartt und Winston Churchill saßen: daß die neue 
Einheit des Reichs auch schwere Opfer des Anfangs lohnen werde; man 
könne nicht wissen, wenn man seine ganze Kraft für die große Sache 
der menschlichen Freiheit werde brauchen können !*. Er schließt dann: 
Das Britische Reich ist ein Rettungsplatz in einer sehr verelendeten 
Welt. Es ist der hoffnungsreichste Versuch in menschlichem Zusammen- 
schluß, den die Welt bisher gesehen hat. Das Große daran ist nicht 
so sehr, daß es Menschen vieler Stämme, Sprachen, Ueberlieferungen 
und Religionen zu einer Regierungsform vereinigt. Das haben andere 
Reiche auch getan, aber das Britische Reich unterscheidet sich von 
ihnen allen in einem wesentlichen Stück. Es ist nicht gegründet auf 
Gewalt, sondern auf guten Willen und ein gemeinsames Verstehen. 
  
  
ı4 Times, 21. Juni 1921, Seite 12.
	        
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