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Deutschland (II 8.800 ff.), England (II S.811 ff.), Rußland (ILS.817 ff), Spanien
(II 8.817), Belgien (II 8.820 ff), die Pressestimmen (II 8.827 —840): eine
wahre Fundgrube für Geschichte und völkerrechtliche Auslegung! Band II
behandelt die römische Politik unter Leo XIII (II 1. Teil 9 ff.), die Stellung
des Papstes zum Frieden (III S.145 f.), seine völkerrechtliche Stellung (III
S.150—189; unzureichend, s.o!), Papsttum und Weltkrieg (von 1914—1917
111?8.1—158). Den Schluß des hochbedeutsamen Werkes bilden Vorschläge
zur Lösung der römischen Frage, die allerdings die von ERZBERGER er-
wähnten (s. 0.) noch nicht berücksichtigen. Dr. Karl Strupp.
Publications de lInstitut Nobel Norvegien. tome IV: Ch.
L. Lange: Histoire de l’internationalisme. I. Kristiania
1919, H. Aschehoug u. Co.; München u. Leipzig, Duncker u, Humblot,
XV u. 517 Seiten.
In der bekannten vornehmen Ausstattung, die alle seine Publikationen
auszeichnet, legt uns das norwegische Nobelinstitut soeben den vierten
Band seiner Veröffentlichungen vor. Er enthält auf nicht weniger als 500
Seiten den ersten Band der auf drei berechneten Geschichte des Inter-
nationalismus aus der Feder des fleikigen Generalsekretärs der Union
Interparlamentaire, Dr. Cr. L. Lange. Es ist erstaunlich, zu sehen, wie
dieser hochverdiente Mann neben seinen zahlreichen beruflichen Arbeiten
noch die Zeit für die Herstellung dieses Werkes gefunden hat. In der —
wenn man eben LAn@es sonstige Tätigkeit berücksichtigt — relativ kurzen
Zeit von zehn Jahren hergestellt, behandelt die Publikation die Zeit vom
Altertum bis zum westfälischen Frieden. Vergleicht man die Darstellung
des entsprechenden Zeitabschnittes in den bisher einschlägigen wertvollen
Schriften, namentlich denen SCHÜCKINGs, REDSLOBS, TER MEULENS unddes der
Völkerrechtswissenschaft zu früh entrissenen Nys, so wird erst klar, welche
eminente Schürfarbeit LAnGE geleistet hat. Denn er begnügt sich nicht
damit, in — übrigens auch sprachlich glänzenden — allgemeinen Ueber-
sichten die Stellung der jeweiligen Zeitperioden zum Internationalismus
aufzuzeigen, wobei er jeweils die, wenn man so sagen darf, amtliche staat-
liche Auffassung neben der der Literatur, mag diese nun theologischer,
philosophischer, staats- oder völkerrechtlicher, ja selbst literarischer Art
sein, behandelt, sondern er analysiert auch jeweils — und zwar in
dieser Hinsicht ohne Vorgänger — alle einzelnen z. T. bisher unbe-
kannten oder in dieser Richtung noch nicht betrachteten Schriften, so-
weit sie für das Problem von Interesse sind. Dabei trifft er nicht nur äußerst
wertvolle Feststellungen für das Thema selbst, sondern auch für dessen
Zusammenhang mit der allgemeinen Geschichte und den jeweilig herrschen-
den Geistesrichtungen. Daß er, soweit er die Schriften einzelner Personen
auf die Frage des Internationalismus hin untersucht, auch in ihrer Kürze