— 382 —
sischen und dem Schweizer Generalstab Abmachungen militärischer Art
für den Fall der Verletzung des eidgenössischen Gebietes durch Deutsch-
land getroffen worden seien. Dr. Karl Strupp.
Schlimpert, Die Neutralität Belgiens, Meißen, Schlimpert, 1919.
Die vorliegende Schrift enthält eine fleißige, erschöpfende (wenn auch
die Literatur nicht völlig übersehende) Zusammenstellung der zahlreichen,
mit der Neutralität Belgiens zusammenhängende Fragen. Auf Kritik der
verschiedenen Auffassungen oder festen Stellungnahme zu den Problemen
hat der Verfasser durchgehends verzichtet. Das gilt nicht nur von der
Frage der Recht- oder Unrechtmäßigkeit unseres Einmarsches, das gilt auch
von der (sehr vorsichtig umgangenen) Klippe, wie die Verhandlungen 1906
und 1912 rechtlich zu bewerten seien. Dr. Karl Strupp.
Wehberg, The problems of an international ceourt of
Justice. Oxford, Clarendon Press, 1918.
Die vorstehende Schrift ist die wortgetreue (von Prof. FEnRICK besorgte)
Uebersetzung des trefflichen WEHBERGschen Buches: „Das Problem eines
internationalen Staatengerichtshofs“, das ich in Bd. XXX dieser Zeitschrift
S. 591 ff. besprochen habe. In einer Zeit, in der der internationale Gerichts-
hof im Haag endlich Wirklichkeit zu werden scheint, beansprucht die Be-
arbeitung des verdienten nunmehrigen Leiters der völkerrechtlichen Ab-
teilung der Deutschen Liga für Völkerbund ganz besondere Beachtung.
Dr. Karl Strupp.
Dr. Hans Wehberg, Die Pariser Völkerbundakte nebstden
Urkunden über die Pariser Verhandlungen, den
Haager Schiedsgerichtsabkommen usw. Zweite Auf-
lage der „Abkommen der Haager Friedenskonferenz®. Berlin und
Leipzig. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger 1919. Preis geh.
Mk. 7.—.
Die Schrift ist nicht nur wegen der guten Zusammenstellung wichtig-
ster Urkunden, sondern auch wegen der Einleitung des Verfassers dringend
zum Studium zu empfehlen. Daß W. das Hauptgewicht auf die Rolle der
Schiedsverträge und des ständigen Schiedsgerichts in der Entwicklung des
Völkerbundgedankens legt, gibt seinen Ausführungen gegenwärtig be-
sondern Wert, da ja die Stellung der Vereinigten Staaten zum Pariser
Völkerbundpakt und seiner Genfer Verwirklichung im wesentlichen darauf
beruht, daß man dort jede über den Schiedsvertrag hinausgehende Bindung
als unverträglich mit der vollen Souveränität ansieht. W.’s Gegnerschaft
zur deutschen Vorkriegspolitik ist bekannt; seine Darstellung verdient aber