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Armee-Verordnungs-Dilatt.
Herausgegeben vom Kriegs-Minifterium.
1. Jahrgang. Berlin, den 28. Mai 1867. Nr.B.
Gedrudt und in Kommilflon bei €. ©. Mittler & Sohn, Königlihe Hofbuhhandlung, Rocftrake 69.
Nr. 54.
Belleidungs- Angelegenheiten der Armee betreffend.
Auf den Mir in Betreff der Beränderungen der Belteibung und Ausräftung der Kavallerie gehaltenen Bor»
trag beftimme Ich im Anfhluß an Meine Drdre vom 16. März diefes Yahres Folgendes:
1) Sämmtlihe Küraffier-Regimenter erhalten vom Jahre 1868 ab ald etatsmäßige Wein und Fußbelleidung:
weiße Kirfeyhofen,
lange Altbrandenburgifhe Stiefel mit Unfhnal-Eporen und
Sofen von graumelirtem QTuche ohne Lederbefag,
nad den für Mein Reginent der Gardes du Corps beftehenden Proben.
2) Die Waffenröde der Dragoner, der reitenden Artillerie und des berittenen Traing find nad der für
die Waffenröde der Zruppen zu {zuß gegebenen Probe anzufertigen.
3) Die Drogoner behalten den biöherigen Helm bei, wogegen die reitende Artillerie den Helm nad) der für
die Sußtruppen ertheilten Brobe — mit Kugelauffag — anzulegen bat.
4) An Stelle der bisherigen Probe des Czaplas für Ulanen tritt die anliegende neue Probe. Der Ueberzu
faut fort. Die mit Halenvorrichtung zu verfehende Rabatte von farbigem Tud) dient nur als Raradeitüd
6) Yu Betreff der in Borfchlag gebrachten Veränderungen der Bein- und Wußbelleidung bei den Ulanen,
Dragonern und Hufaren will Ih Weir die Entfcheidung nod vorbehalten.
6) Sämmtlie berittene Mannfchaften erhalten als zweite itußbelleidung niedrige, fchaftlofe Schuhe nad} ber
jeigefügten Probe. Desgleihen vom Jahre 1868 ab Unterhofen nah dem Schnitt der beilommenden
Probe, wogegen die Etallhoje in der Kriegsausräitung fortfällt, in der fFriedensausräftung aber verbleibt.
ie neue Ge der Teldmäge für Infanterie ift in ihren Dimenfionen fortan aud) für die gefanmte
Ravallerie, die reitende Artillerie und den Train mafjgebend.
Bei füämmtlihen Kavallerie-Regimentern erhalten die Startouchen Tünftig bie Größe und innere Einrich-
tung wie die beifolgende Probe. Die Küraffiere tragen und befeftigen die Kartoudhe in der von dem
Oarde-Räraffier- Regiment vorgefchlagenen Weife, jedoch fo, daß die Mitte derfelben ungefähr da zu liegen
tommt, mo der Border- unb Hinter-stüraß zufammenftofen.
9) Die Munition wird bei den Küraffieren und Ulanen auf 1O Patronen, bei den Dragonern und Hufaren
auf 20 pro Kopf verringert.
10) Die Ulanen tragen dad Piftol länftig an einer an der Feibbinde anzubringenden ledernen Tafche nad)
der beifommenden Brobe. Die Peibbinde ift zu diefem Behufe, um ihr mehr Haltbarfeit zu geben, mit
Leder zu futtern. Das Kolbenbledh des Fiftols erhält- einen Ring, in weldem vermittelit eines Fara-
binerhalen® ein an dem Kartoucde-Bandolier anzubringender Riemen befefligt wird nad Art der beige-
ügten Probe. ‘Die Unteroffiziere der Dragoner und Hufaren tragen das Piftol in derfelden Weife an
Säbelloppel reip. an der Scärpe.
11) Das Gepäd der Küraffiere modificirt fih, unter Beibehalt der deutfchen Sattelung und Wegfall des
Mantelfade, der beiden Piftolenhalftern und der Federtafche nad der beilommenden Grobe.
Bei den Ulanen, Dragonern und Hufaren gelangt da8 Gepäd ungarifcher Sattelung nad) ber gleich.
falls beigefügten Probe zur Einführung.
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