102 Der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland u. Großbritannien.
Armee und Flotte garantiert werden muß, werde Ich natür-
lich von einem Angriff auf Frankreich absehen und Meine
Truppen anderweitig verwenden. Ich hoffe, Frankreich
wird nicht nervös werden. Die Truppen an Meiner Grenze
werden gerade telegraphisch und telephonisch abgehalten,
die französische Grenze zu überschreiten.
Wilhelm.
— ÖÊ ÓÛ ee e eÓÒc
Der Reichskauzler an den Kaiserlichen Botschafter in
London.
1. August 1914.
Deutschland ist bereit, auf den englischen Vorschlag ein-
zugehen, falls sich England mit seiner Streitmacht für die
unbedingte Neutralität Frankreichs im deutsch-russischen
Konflikt verbürgt. Die deutsche Mobilmachung ist heute
auf Grund der russischen Herausforderung erfolgt, bevor
die englischen Vorschläge hier eintrafen. Infolgedessen ist
auch unser Aufmarsch an der französischen Grenze nicht
mehr zu ändern. Wir verbürgen uns aber dafür, daß die
französische Grenze bis Montag, den 3. August, abends
7 Uhr, durch unsere Truppen nicht überschritten wird, falls
bis dahin die Zusage Englands erfolgt ist.
Bethmann Hollweg.
—.
Der König von England an den deutschen Kaiser.
1. August 1914.
In Beantwortung Deines Telegramms, das soeben ein-
gegangen ist, glaube ich, daß ein Mißverständnis bezüglich
einer Anregung vorliegen muß, die in einer freundschaft-
lichen Unterhaltung zwischen dem Fürsten Lichnowsky und
Sir Edward Grey erfolgt ist, als sie erörterten, wie ein
wirklicher Kampf zwischen der deutschen und der franzö-
sischen Armee vermieden werden könne, solange noch die