Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

Anhang. 
1. Ausprache des Kaisers 
am 31. Juli 1914 vom Balkon des Königlichen 
Schlosses in Berlin aus. 
Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland herein- 
gebrochen. Neider überall zwingen uns zu gerechter Ver- 
teidigung. Man drückt uns das Schwert in die Hand. 
Ich hoffe, daß, wenn es nicht in letzter Stunde Meinen 
Bemühungen gelingt, die Gegner zum Einsehen zu bringen 
und den Frieden zu erhalten, wir das Schwert mit Gottes 
Hilfe so führen werden, daß wir es mit Ehren wieder in 
die Scheide stecken können. Enorme Opfer an Gut und 
Blut würde ein Krieg vom deutschen Volke erfordern, den 
Gegnern aber würden wir zeigen, was es heißt, Deutsch- 
land anzugreifen. Und nun empfehle Ich euch Gott. Jetzt 
geht in die Kirche, kniet nieder vor Gott und bittet ihn um 
Hilfe für unser braves Heer! 
2. Ansprache des Kaisers 
am 1. August 1914 vom Balkon des Königlichen 
Schlosses in Berlin aus. 
Aus tiefem Herzen danke Ich euch für den Ausdruck eurer 
Liebe, eurer Treue. In dem jetzt bevorstehenden Kampf 
kenne Ich in meinem Volke keine Parteien mehr. 
Es gibt unter uns nur noch Deutsche, und welche
	        
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