Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

Die Antwort Serbiens vom 25. Juli 1914. 11 
tung des in Serajewo verübten Attentats teilgenommen 
hätten, schmerzlich überrascht. Sie hatte erwartet, zur Mit- 
wirkung bei den Nachforschungen über dieses Verbrechen 
eingeladen zu werden, und war bereit, umihre vollkommene 
Korrektheit durch Taten zu beweisen, gegen alle Personen 
vorzugehen, hinsichtlich welcher ihr Mitteilungen zu- 
gekommen wärent. 
Den Wünschen der k. und k. Regierung entsprechend ist 
die Königliche Regierung somit bereit, dem Gericht ohne 
Rücksicht auf Stellung und Rang jeden serbischen Staats- 
angehörigen zu übergeben, für dessen Teilnahme an dem 
Serajewoer Verbrechen ihr Beweise geliefert werden sollten. 
Sie verpflichtet sich insbesondere, auf der ersten Seite des 
Amtsblatts vom 13./26. Juli folgende Enuntiation zu ver- 
öffentlichen: 
Die Königlich Serbische Regierung verurteilt jede 
Propaganda, die gegen Osterreich-Ungarn gerichtet sein 
sollte, d. h. die Gesamtheit der Bestrebungen, die in 
letzter Linie auf die Losreißung einzelner Gebiete von 
der Osterreichisch-Ungarischen Monarchie abzielen, und 
sie bedauert aufrichtig die traurigen Folgen dieser ver- 
brecherischen Machenschaften?. 
1 Diese Vehauptung ist unrichtig. Die serbische Regierung war über 
den gegen ganz bestimmte Personen bestehenden Verdacht genau unter- 
richtet und nicht nur in der Lage, sondern auch nach ihren internen Ge- 
setzen verpflichtet, ganz spontan Erhebungen einzuleiten. Sie hat in dieser 
Richtung gar nichts unternommen. 
2 Unsere Forderung lautete: 
„Die Königlich Serbische Regierung verurteilt die gegen Österreich- 
Ungarn gerichtete Propaganda 
Die von der Königlich Serbischen Regierung vorgenommene Anderung 
der von uns geforderten Erklärung will sagen, daß eine solche, gegen 
Osterreich-Ungarn gerichtete Propaganda nicht besteht, oder daß ihr eine 
solche nicht bekannt ist. Diese Formel ist unaufrichtig und hinterhältig, 
da sich die serbische Regierung damit für später die Ausflucht reserviert, 
sie hätte die derzeit bestehende Propaganda durch diese Erklärung nicht 
desavouiert und nicht als monarchlefeindlich anerkannt, woraus sie weiter 
 
	        
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