Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

20 Der Ausbruch des Krieges zwischen Österreich-Ungarn und Serbien. 
einen, ein Sokolbund mit 3500 Mitgliedern und 
verschiedene andere Vereine angehörten. 
Im Kleide eines Kulturvereins auftretend, dem nur die 
geistige und die körperliche Entwickelung der Bevölkerung 
Serbiens sowie deren materielle Kräftigung am Herzenliegt, 
enthüllt die Narodna Odbrana ihr wahres reorganisiertes 
Programm in vorzitiertem Auszug aus ihrem Vereins- 
organ, in welchem „die heilige Wahrheit“ gepredigt wird, 
daß es „eine unerläßliche Notwendigkeit ist, gegen 
Osterreich, seinen ersten größten Feind, diesen 
Ausrottungskampf mit Gewehr und Kanone zu 
führen und das Volk mit allen Mitteln auf den Kampf 
vorzubereiten, zur Befreiung der unterworfenen Gebiete, 
in denen viele Millionen unterjochter Brüder schmachten“. 
Die in dem Memoire zitierten Aufrufe und Reden ähn- 
lichen Charakters beleuchten die vielseitige auswärtige Tä- 
tigkeit der Narodna Odbrana und ihrer affiliierten Ver- 
eine, die in Vortragsreisen, in der Teilnahme an Festen 
von bosnischen Vereinen, bei denen offen Mitglieder für die 
erwähnte serbische Vereinigung geworben wurden, besteht. 
Gegenwärtig ist noch die Untersuchung darüber im Zuge, 
daß die Sokolvereine Serbiens analoge Vereinigungen der 
Monarchie bestimmten, sich mit ihnen in einem bisher ge- 
heimgehaltenen Verbande zu vereinigen. Durch Ver- 
trauensmänner und Missionäre wurde die Aufwiegelung 
in die Kreise Erwachsener und der urteilslosen Jugend ge- 
bracht. So wurden von Milan Pribicevic ehemalige 
Honvedoffiziere und ein Gendarmerieleutnant zum Ver- 
lassen des Heeresdienstes in der Monarchie unter bedenk- 
lichen Umständen verleitet. In den Schulen der Lehrer- 
bildungsanstalten wurde eine weitgehende Agitation ent- 
wickelt. Der gewünschte Krieg gegen die Monarchie wurde 
militärisch auch insofern vorbereitet, als serbische Emissäre 
im Falle des Ausbruchs der Feindseligkeiten mit der Zer- 
stbrung von Transportmitteln usw., der Anfachung von
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.