Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

Depeschen. 33 
wurde auf die Diplomatie hingewiesen. Ich sagte dem 
Minister, daß man die freundschaftlichen Absichten bei uns 
würdige, aber auch die allein gegen Osterreich gerichtete 
Mobilmachung als sehr bedrohlich ansehen werde. 
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Bot- 
schafter in London. 
27. Juli 1914. 
Von einem Vorschlag Sir Edward Greys, eine Konferenz 
in London zuvieren abzuhalten, ist hier bisher nichts bekannt. 
Es ist für uns unmöglich, unseren Bundes genossen in seiner 
Auseinandersetzung mit Serbien vor ein europäisches Ge- 
richt zu ziehen. Unsere Vermittlungstätigkeit muß sich 
auf die Gefahr eines österreichisch-russischen Konfliktes be- 
schränken. 
  
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Bot- 
schafter in London. 
27. Juli 1914. 
Wir haben die Vermittlungsaktion in Wien in dem 
von Sir Edward Grey gewünschten Sinne sofort einge- 
leitet. Uberdies haben wir Graf Berchtold auch den Wunsch 
des Herrn Sasonow auf direkte Aussprache mit Wien 
mitgeteilt. 
  
Telegramm des Kaiserlichen Votschafters in Wien an den 
Reichskanzler. 
28. Juli 1914. 
Graf Berchtold bittet mich, Euerer Exzellenz seinen 
verbindlichen Dank für Mitteilung des englischen Ver- 
mittlungsvorschlags zu sagen. Er bemerkt jedoch dazu, 
daß nach Eröffnung der Feindseligkeiten seitens Serbiens 
und nach der inzwischen erfolgten Kriegserklärung er den 
Schritt Englands als verspätet ansehen müsse. 
  
Der Ausbruch des Weltkrieges 1014/15. 3
	        
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