40 Der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und dem Zweibund.
Wilhelm seinen großen Einfluß anwenden wird, um Öster-
reich zur Annahme dieses Vorschlages zu bewegen; dadurch
würde er beweisen, daß Deutschland und England zusam-
menarbeiten, um zu verhindern, was eine internationale
Katastrophe sein würde. Bitte versichere Wilhelm, daß ich
alles tue und auch weiter alles tun werde, was in meiner
Macht liegt, um den europäischen Frieden zu erhalten.
Georg.
—
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Bot-
schafter in Petersburg.
31. Juli 1914. Dringend.
Trotznoch schwebender Vermittlungsverhandlungen, und
obwohl wir selbst bis zur Stundekeinerlei Mobilmachungs-
maßnahmen getroffen haben, hat Nußland ganze Armee
und Flotte, also auch gegen uns, mobilisiert. Durch diese
russischen Maßnahmen sind wir gezwungen worden, zur
Sicherung des Reichs die drohende Kriegsgefahr auszu-
sprechen, die noch nicht Mobilisierung bedeutet. Die Mobili-
sierung muß aber folgen, falls nicht Rußland binnen zwölf
Stunden jede Kriegsmaßnahme gegen uns und Osterreich-
Ungarn einstellt und uns hierüber bestimmte Erklärung ab-
gibt. Bitte dies sofort Herrn Sasonow mitteilen und Stunde
der Mitteilung drahten.
— — ·
Telegramm des Reichskanzlers an den Kaiserlichen Bot-
schafter in Paris.
31. Juli 1914. Dringend.
Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermitt-
lungsaktion, undobwohl wirselbstkeinerlei Mobilmachungs-
maßnahmen getroffen haben, Mobilmachung seiner gesam-
ten Armee und Flotte, also auch gegen uns, verfügt. Wir
haben darauf drohenden Kriegszustand erklärt, dem Mobil-