Full text: Der Ausbruch des Weltkrieges 1914/15.

78 Der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und Belgien. 
Antwort der belgischen Regierung. 
13. Angust 1914. 
Der uns von der deutschen Regierung unterbreitete 
Vorschlag wiederholt die in dem Ultimatum vom 2. August 
formulierte Forderung. Getreu seinen internationalen Ver- 
pflichtungen kann Belgien nur seine Antwort auf dieses 
Ultimatumwiederholen, um so mehr, als seit dem 3. August 
seine Neutralität verletzt und ein schmerzvoller Krieg in 
sein Gebiet getragen worden ist und die Garantiemächte 
loyal und unverzüglich seinem Hilferuf entsprochen haben. 
—. — —— 
  
3. Der Bruch der belgischen Neutralität durch Eng- 
land und Belgien. 
„Norddeutsche Allgemeine Zeitung“, Bexlin, den 12. Oktober 1914. 
Durch die eigenen Erklärungen Sir Edward Greys ist 
die Behauptung der englischen Regierung bereits als 
unhaltbar erwiesen, daß die Verletzung der belgischen Neu- 
tralität durch Deutschland das Eingreifen Englands in 
den gegenwärtigen Krieg veranlaßt hat. Das Pathos sitt- 
licher Entrüstung, mit dem der deutsche Einmarsch in Belgien 
von englischer Seite zur Stimmungsmache gegen Deutsch- 
land bei den Neutralen verwertet worden ist, findet eine 
neue und eigenartige Beleuchtung durch gewisse Dokumente, 
die die deutsche Heeresverwaltung in den Archiven des bel- 
gischen Generalstabs in Brüssel aufgefunden hat. 
Aus dem Inhalt einer Mappe, welche die Aufschrift 
trägt „Intervention anglaise en Belgiquc“, geht hervor, 
daß schon im Jahre 1906 die Entsendung eines englischen 
Expeditionskorps nach Belgien für den Fall eines deutsch- 
französischen Krieges in Aussicht genommen war. Nach 
einem vorgefundenen Schreiben an den belgischen Kriegs- 
minister vom 10. April 1906 hat der Chef des belgischen 
Generalstabs mit dem damaligen englischen Militärattache
	        
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