Der Neutralitätsbruch Belgiens. 89
Was die Kriegsleistungen anlangt, so teilte ich Herrn
Barnardiston mit, daß diese Frage leicht geregelt
werden könne.
Je mehr die Pläne des englischen Generalstabs Fort-
schritte machten, desto klarer wurden die Einzelheiten des
Problems. Der Oberst versicherte mir, daß die Hälfte der
englischen Armee in 8 Tagen gelandet werden könne, der
Rest bis zum Ablauf des 12. oder 13.Tages, ausgenommen
die berittene Infanterie, auf die man erst später zählen
dürfe.
Trotzdem glaubte ich von neuem auf der Notwendigkeit
bestehen zu müssen, die Ziffer der täglichen Ausladung
genau zu kennen, um die Eisenbahntransporte für jeden
Tag zu regeln.
Der englische Militärattaché unterhielt sich weiter mit
mir über verschiedene andere Fragen, nämlich:
1) Notwendigkeit, die Operationen geheimzuhalten und
von der Presse strikte Geheimhaltung zu verlangen,
2) Vorteile, die sich daraus ergeben würden, wenn jedem
englischen Generalstabein belgischer Offizier, jedem Truppen-
kommandanten ein Dolmetscher und jeder Truppeneinheit
Gendarmen zugeteilt werden könnten, um den englischen
Polizeitruppen zur Seite zu stehen.
Bei einer anderen Unterhaltung prüften der Oberst-
leutnant Barnardiston und ich die kombinierten Opera-
tionen für den Fall eines deutschen Angriffs auf Ant-
werpen und unter der Annahme eines Durchmarsches durch
unser Land, um die französischen Ardennen zu erreichen.
In der Frage erklärte mir der Oberst sein Einverständnis
mit dem Plane, den ich ihm vorgelegt hatte, und versicherte
mich der Zustimmung des General Grierson, Chefs des
englischen Generalstabs.
Andere Fragen von untergeordneter Bedeutung wurden
ebenfalls geregelt, besonders hinsichtlich der Spezialoffiziere,
der Dolmetscher der Gendarmen, Karten, Abbildungen der