Full text: Staatslexikon. Erster Band: Abandon bis Elsaß-Lothringen. (1)

  
  
  
  
  
  
293 Arbeiterfrage. 294 
Wernfsabteilungen im Reich im Jahr 1895. 
(Statistik ded Deutschen Reichs, Bd 102.) 
Die Bevölkerung nach dem Hauptberuf 
Beruf der Erwerbstätigen Haupt- 
und 
s Erwerbstätige 4 Erwerbs. weben. 
. -..;;. sti-Dx:«:.:s.:».2:3s.s:k2. 
Berufsabteilungen - ohne 
stel- überhaupt darunter häusliche Hauptberuf und tätige 
lung weibliche Dienfte Angehbrige, zusammen 
zusammen 
–— 
A. Landwirtschaft, Gärtnerei 2568 725 346 899 349 693 6550 403 9 468 821 4745.246 
und Tierzucht „Forstwirt- b 96 173 18 107 12 751 142 300 
schaft und Fischerei e 56277948 1 12253 3141215 8781262 7097 722 
Zus. 8292 692 2753154 374 697 9 833 918 18 501 307/190929 
B. Bergbau und Hüttenwesen, à 1774 375 389 105 265 075 3842524 5881974 2 131 146 
Industrie und Bauwesen afr 287 389 130 387 3 180 380 421 670 990 334 164 
b 263 745 93 27267 460 130 751 142 268 212 
c# 5900654 968 108 24 .579 6 962 294 12887527 6 099 365 
efr 55 05 24 194 33 65 61 608 677 
Zus.2 220 1521 118 920 134 11 651 887/ 202532414900 606 
C. Handel und Verkehr ein. 3 843 557 202 616 244 992 1729244 2 817 793 1 192 020 
schließlich Gast= u. Schank- b 261 90, 11 987 29 504 326 205 617 616 268 270 
wirtschaft e 1233047 365 005 9481 1288 909 2531437 1448 098 
Zus.3311 579 608 283977 3344358/ 5966 816|129088388 
D. Häusliche Dienste und Lohnarbeit 
wechselnder Art "1 432491 233 865 1270 453 046 886 807 449 256 
E. Militär- und Zivildienft, sog. freie 
Berufe 1425 961 176648 191 122 1217 931 2 835 014 1 51 397 
Dazu: 
F. Ohne Beruf und Berufsangabe 2142 808 1 115 549 168 116 1 016 145 3327069 2 142 808 
Zusammen A-—22 913 688 6 379 942 1339316 27517285;51770 28427863 384 
Dagegen 18982 18986494 4 961228 132492424 910 605 46 222 113 28 244 786 
Mithin 1895 mehr in Prozent 20,7 D4 28,6 „1 l5 14,5 19,9 
  
sonen (mit ihren Angehörigen), welche weniger als 
900 M Einkommen hatten und deshalb von der 
Einkommensteuer frei waren, betrug 1892 21 Mill., 
1896 21 Mill., 1900 20,9 Mill., 1904 20,5 Mill., 
1906 20,3 Mill., 1907 18,8 Mill. (Vergl. Statist. 
Jahrbuch für den preuß. Staat 1907, 220; ferner 
Ergebnisse der Veranlagung zur Einkommen- 
steuer für 1906/07, Drucksachen des preuß. Abge- 
ordnetenhauses Nr 81, 1907/08.) Während die 
Seelenzahl von 1892 bis 1906 von 29,9 Mill. auf 
35,7 Mill. stieg, fiel die Zahl der Personen mit 
weniger als 900 M Jahreseinkommen von 21 Mill. 
im Jahr 1892 auf 20,3 Mill. im Jahr 1906 und 
auf 18,8 Mill. im Jahr 1907. 
Aus Rücksicht auf die Zahl der Kinder und son- 
stige besondere Verhältnisse sind im Einkommen- 
steuergesetz weitgehende Befreiungen auch bei mehr 
als 900 M Einkommen vorgesehen. So wurden z. B. 
1895 663 898 physische Personen (nebst Angehö- 
rigen) von der Einkommensteuer freigelassen, 1901: 
1,6 Mill. Personen, 1907 fast 2 Mill. Personen. 
Trotzdem stieg die Zahl der zur Einkommensteuer 
veranlagten physischen Personen (nebst Angehörigen) 
von 9 Mill. im Jahr 1895 auf 11 Mill. 1901, 
auf 13,2 Mill. 1904, auf 14,6 Mill. 1906 und auf 
16,7 Mill. Personen 1907. 
Im Jahr 1907 bezogen ein Einkommen von 
900 M und mehr in den Städten 60,7% der Be- 
völkerung, auf dem Land 40,3 %, im Durchschnitt 
also fast die Hälfte der Bevölkerung (vgl. Ergeb- 
nisse 58). Die Zahl der physischen Zensiten (ohne 
Angehörige) mit 900—3000 Einkommen (Mittel- 
stand) stieg von 2,1 Millionen 1892 auf 2,3 Mill. 
1896, 3,0 Mill. 1900, 3,7 Mill. 1904 und 4,1 Mill. 
1906, das Gesamteinkommen dieser von 2,9 Mil- 
liarden 1892 auf 3,2: 1896, 4,0: 1900, 4,9: 1904 
und 5,6 Milliarden 1906. Die Gesamtzahl der Zen- 
fiten überhaupt (einschließlich der nichtphysischen 
Personen) betrug 1892: 2,44 Mill. Personen, 1901: 
  
  
  
  
  
3,65, 1904: 4,3, 1906: 4,7, 1907: 5,4 Mill. Per- 
sonen. Das veranlagte Einkommen der physischen 
Personen ist von 5,7 Milliarden A im Jahr 1892 
auf 11,7 Milliarden M 1907 gestiegen. Das Gesamt- 
einkommen der physischen Personen mit mehr als 
3000 M Einkommen stieg von 1892 bis 1907 von 
3,2 auf 5,6 Milliarden, das der physischen Personen 
mit 900—3000 M Einkommen also von 2,5 auf 
6,1 Milliarden (vgl. Ergebnisse 62). Gewiß ist die 
Steigerung auch zum Teil auf die strengere Durch- 
führung der Veranlagung (insbesondere für 1907) 
zurückzuführen, aber trotzdem bleibt die günstigere 
Gestaltung der Einkommensverhältnisse bestehen. 
3. Wachstum der Bevölkerung; ihre 
Konzentration in den Städten. Die Be- 
völkerung auf dem heutigen Reichsgebiet hat sich von 
1816 bis 1905 wie folgt erhöht: 1816 betrug sie 
24,8 Mill., 1820: 26,3, 1830: 29,5, 1840: 32,8, 
1850: 35,4, 1860: 37,7, 1870: 40,8, 1880: 45,2. 
1890: 49,4, 1895: 52,3, 1900: 56,4, 1905: 60,6 
Mill. Diese gewaltige Volksvermehrung ist vor 
allem den Städten zugeflossen. 
Wenn man die Gemeinden mit mehr als 2000 
Einwohnern als Städte rechnet, so entfielen in dem 
Gebiet des heutigen Deutschen Reichs auf die 
Städte im Jahr 1850 etwa ein Viertel der Be- 
wohner, 1871 stark ein Drittel, 1895 dagegen 
schon die Hälfte, während 1900 die Städte mit 
30,6 Mill. (54,3 %) Einwohnern die ländlichen 
Gemeinden mit 25,7 Mill. (45,7%) schon weit 
überholt hatten. « 
Im Jahr 1905 wohnten von den 60,6 Mill. 
Einwohnern schon 34,8 Mill. (57,4%) in städti- 
schen und nur 25,8 Mill. (42,6 %%) in ländlichen 
Gemeinden. Die Landbevölkerung ist seit 1871 so- 
gar (von 26,2 auf 25,8 Mill.) zurückgegangen, 
während die städtische Bevölkerung von 15 Mill. 
auf 35,8 Mill. gestiegen ist. In dieser Zeit mußten 
demnach für 20,8 Mill. Menschen Wohnungen, 
10“
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.