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„Amerika“, „Pittsburger Beobachter“, „Cincin=
nati Volksfreund“, „Herold des Glaubens“,
„Buffalo Volksfreund“ u. a. ·
Katholisch und Nichtkatholisch deckt sich in
Kanada einigermaßen mit einem nationalen
Gegensatz; dort vertreten die Urkolonisten, welche
aus Frankreich kamen, den Katholizismus, die
später mit Gewalt eingedrungenen Engländer aber
den Protestantismus. So teilt sich im allgemeinen
auch die Presse.
Literatur. Gersdorff, O. M. (1846); Lukas,
Die Presse (1867); Roscher, Unsere Zeitungen
(1872); Wuttke, Die deutschen Zeitschriften u. die
Entstehung der ö. M. (71875); Opel, Die An-
fänge der deutschen Zeitungspresse 1609/50, in
Archiv für Gesch, des deutschen Buchhandels III
(1879); Holtzendorff, Wesen u. Wert der 5. M.
(1880); Löbl, Kultur u. Presse (1903); Salomon,
Gesch, des deutschen Zeitungswesens (3 Bde, 1900
bis 1906); ders., Allg. Gesch des Zeitungswesens
(Samml. Göschen, 1907); J. J. David, Die Zei-
tung (Bd 5 der von M. Buber hrsg. „Die Gesell-
schaft“, 1906); Brunhuber, Das moderne Zei-
tungswesen (System der Zeitungslehre, Samml.
Göschen, 1907); ders., Das deutsche Zeitungswesen
(Samml. Göschen, 1908); Meißner, Studien über
das Zeitungswesen (1907, Ad. Koch, dem Leiter des
journalistischen Seminars der Universität Heidel-
berg, gewidmet von seinen Schülern u. Freunden);
Kellen, Das Zeitungswesen (Samml. Kösel, 1908);
Luck, Die deutsche Fachpresse (1908); Bode, Die
Anfänge wirtschaftl. Berichterstattung in der Presse
(Diss., Pforzheim 1908). — Zenker, Gesch. der
Journalistik in Österreich (1900); ders., Gesch, des
Wiener Journalismus (1892); H. Avenel, Histoire
de la presse française (Par. 1900); Lorenz, Die
engl. Presse (1907). — Annuaire de la presse
françcaise et étrangère et du monde politique
(Par. 1909, 27. Jahrg.); Sells Dictionary of the
Worlds Press (Lond., jährl.); Rowells American
Newspaper Director (Neuyork 1909, 41. Jahrg.);
Das Jahrb. der Schweizer Presse, hrsg. vom Verein
der schweiz. Presse (1909); Keiters Handb. der kath. M
Presse (11909). [Bruder, rev. Dresemann.)
Meistbegünstigungsklausel — Mensch und Menschheit.
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heit oder Gleichheit ihrer Natur zu einem einheit-
lichen Artganzen verbunden sind, das von allen
übrigen Artganzen sich ganz bestimmt unterscheidet.
1. Unterschied vom Tiere dem Leibe
nach. Betrachtet man den Menschen zunächst
nach seiner leiblichen Seite, so erweist sich der
menschliche Leib als ein lebendiger, animalischer
Organismus. Seinem Leibe nach steht also der
Mensch auf gleicher Linie mit dem Tiere; denn
auch das Tier ist ein lebendiger, animalischer
Organismus. Aber auch die leibliche Gestaltung
des Menschen weist große Verschiedenheiten auf
von der des Tieres. Am nächsten steht dem
Menschen, was die Leibesbildung anlangt, der
Affe; aber auch in der Gestaltung des Leibes be-
steht zwischen dem Affen und dem Menschen eine
große Verschiedenheit. Dies geht schon daraus
hervor, daß der Mensch von Natur aus zur auf-
rechten Haltung und zum aufrechten Gang be-
stimmt ist, der Affe dagegen nicht. Der Affe ist ein
Vierhänder, der Mensch ein Zweihänder. Wäh-
rend der Fuß des Affen eine Greifhand ist, bildet
der menschliche Fuß ein eigenartiges gewölbtes
Stützorgan für den aufrechten Gang. Die große
Zehe des menschlichen Fußes ist durchaus verschie-
den von dem gegenüberstellbaren Daumen an der
Hinterhand des Affen. Die Kniegelenkbänder
liegen ferner derart, daß der Mensch mit gestrecktem
Bein stehen und gehen und sich aufrecht halten
muß, während beim Affen die Kniegelenkbänder
nur eine gebeugte Körperstellung ermöglichen,
die das Typische des vierfüßigen Ganges bei-
behält. Beim Menschen liegt endlich das Hinter-
hauptsloch, durch welches das Rückenmark mit
dem Gehirn sich verbindet, auf der Unterseite,
beim Affen auf der Rückseite des Schädels. Auch
dies bedingt den aufrechten Gang des Menschen
gegenüber dem vierfüßigen Gang des Affen.
Am meisten aber tritt die Verschiedenheit des
enschen= vor dem Affentypus hervor in der
1 Schädel bildung und im Gesicht. Der mensch-
Meistbegünstigungsklausel s. Han= liche Schädel zeichnet sich vor dem Schädel auch
delsverträge.
der menschenähnlichen Affen im erwachsenen Zu-
Meister s. Lehrlings= und Gesellenwesen; stande durch seine weit bedeutendere Entwicklung
vgl. auch Innung, Handwerk.
Mensch und Menschheit. (Unterschied
der Hirnkapsel und das Zurücktreten der Kiefer-
Melioration s. Landeskulturgesetzgebung.
Anhang des Schädelteiles, während bei den
region aus. Das Gesicht bildet nur den kleineren
vom Tiere dem Leibe nachz; dem Geiste nach; die Tieren, auch beim Affen, das gerade Gegenteil
Seele; die Vorzüge des Menschen; die Einheit der Fall ist. Uberhaupt ist der Kopf des Menschen
seiner Natur; die Menschheit; ihr Alter.] ungleich edler, schöner und idealer gestaltet als der
Der Mensch ist ein irdisches und sinnenfälliges, des Tieres, zunächst des Affen. Beim Menschen
aber vernunftbegabtes Wesen. Er ist zusammen= ist der Schädelbogen weit gewölbt; dadurch rücken
gesetzt aus einem irdischen, organischen Leibe und die Kinnladen unter die Stirne zurück; die Nase
einem mit dem Leibe verbundenen Geiste. So ist erhebt sich aus der horizontalen Lage, die sie bei
der Mensch das Bindeglied zwischen der sinnen= den Tieren hat, zur senkrechten; die Augen er-
fälligen, materiellen und der übersinnlichen, gei= halten neben der Nase vollen Raum an der vor-
stigen Welt und steht zwischen beiden in der Mitte, deren Fläche des breiten Schädels; die Kiefer
indem er das Geistige und Leibliche in seinem treten unter die Nase zurück und bilden die schöne
einen Wesen vereinigt. Unter Menschheit ver-Mundform. Der Blick des Auges ist nicht stumpf,
steht man die Gesamtheit aller Menschen, insofern blöde und geistlos wie beim Tiere; aus dem Auge
sie die gleiche Natur haben und durch diese Ein= des Menschen leuchtet vielmehr der Adel eines