Full text: Prinz Max von Baden. Erinnerungen und Dokumente.

Vorwort 
Nicht lange nach der Revolution, als es deutlich wurde, daß mir eine 
wesentliche Schuld an dem deutschen Zusammenbruch zugeschrieben werden 
sollte, faßte ich den Entschluß, in der Offentlichkeit Rechenschaft abzulegen. 
Ich sah bald ein, daß ich vor dem deutschen Volk und vor mir selber die 
wirklichen Zusammenhänge nur aufklären konnte, wenn ich die mir gegen- 
über erhobenen Vorwürfe sorgfältig prüfte, entschlossen, auch den Stand- 
punkt des Gegners zu verstehen. 
Zu den strittigen Vorgängen vom 9.November sah ich mich gezwungen, 
schon im Jahre 1919 Stellung zu nehmen. Ich tat dies in einer Veröffent- 
lichung, die in der ganzen Presse abgedruckt, aber in der Polemik so gut 
wie totgeschwiegen wurde. 
In acht Jahre langem Forschen und Fragen glaube ich auf dem Wege 
zur Wahrbeit so weit vorgedrungen zu sein, wie ich dazu imstande bin. 
Aus der Rechtfertigungsschrift ist während der Arbeit etwas anderes 
geworden: ein quellenmäßig begründeter Bericht über diejenige Epoche 
des deutschen Schicksals, in die ich verflochten war. Ich vertraue dem Ge- 
wicht der Tatsachen. 
Ich habe zuerst im Dezember 1918, dann in den folgenden Jahren meine 
persönlichen Erinnerungen niedergelegt, für deren Redaktion und Ergän- 
zung durch historische Quellenforschung ich Herrn Kurt Hahn zu großem 
Dank verpflichtet bin. 
Es ist mir Bedürfnis, auch den anderen Mitarbeitern meinen Dank 
zu sagen, ohne deren aufopfernde Hilfe die Arbeit nicht hätte vollendet 
werden können: Frau Drofessor Richter für kritische Sichtung und 
Verarbeitung der Materials, Fräulein M. Rokol für die Verwaltung 
und Ordnung des Archios, Fräulein Dr. Rinck-Wagner für histo- 
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