Full text: Prinz Max von Baden. Erinnerungen und Dokumente.

b) Zu dieser Frage muß auch die Bemerkung des „Manchester Guar- 
dian“ vom 5. März erwähnt werden: 
„Eine große Anzahl von Leuten, die sich um den Lansdowoeschen Brief ge- 
schart haben und die sorgfältig die Rede gelesen haben, die er vor einigen 
Wochen gehalten hat, als Antwort auf das politische Memorandum, das ihm 
vorgelegt wurde, mögen sich wundern, ob Lansdowne sich wirklich gleichgültig 
zurückgezogen hat. Ich bin in der Lage, zu sagen, daß das nicht der 
Fall ist. Er nimmt das tätigste Interesse an den Fragen, die er in seinen 
Briefen aufgeworfen hat, und beobachtet die Situation sehr genau. Ich glaube 
nicht, daß wir das letzte Wort von ihm gehört haben.“ 
Hierzu muß noch erwähnt werden, daß der Herausgeber des 
„Manchester Guardian“ auch zu denen gehörte, die Lord Lans. 
downe die Adresse in seiner Wohnung überreichten. 
) Zu dieser Frage ist auch folgendes zu erwähnen: „Nation“ vom 
9. März: 
„Die Arbeiterpartei kann und wird keine Regierung aus sich selbst bilden, aber 
sie wird — so glaube ich — ihre Hilfe einer Asquith-Lansdowneschen Koalition 
leihen, und die Zeitschrift „Common Sense“ prophezeit direkt im Februar ein 
Ministerium Lansdowne.“ 
Bemerkung 4: 
„Westminster Gazette“ vom 5. März: 
„Wir sind sehr einverstanden damit, daß Lord Lansdowne seine Nachforschungen 
fortsetzt, und wenn er die deutschen Absichten als besser nachweisen kann, als wir 
sie annehmen und Graf Hertling so weit bringen kann, den notwendigen Stand- 
punkt der Westmächte zu studieren und zu verstehen, dann werden wir wahrlich von 
Herzen froh sein; aber wir müssen sichergehen, daß der Feind nicht, indem er 
Lippendienst unseren Drinzipien leistet, uns täuscht, wie er die Russen getäuscht hat.“ 
In diesem Exposé fehlten die bemerkenswerten Worte Lord Lansdownes 
über Lord Milners Rede. Sie lauten: 
„Wir wollen an erster Stelle anmerken, daß Graf Hertling mit einer wohl. 
wollenden Bezugnahme auf die Rede endet, welche am 21. Februar von Lord 
Milner in Plymouth gehalten worden ist, eine Rede, welche er als „noch versöhn- 
licher' betrachtet als die von Mr. Nunciman im Unterhaus gehaltene. Lord 
Milner ist ein Mitglied des Kriegskabinerts, bei ihm besteht nicht der Argwohn, 
daß er einen deutschen Frieden wünsche. Seine Rede ist durchdrungen von Mut 
und Entschlossenheit, aber er erkennt an, daß in der Sturmflut rednerischer Leistungen, 
die in letzter Zeit das Land überschwemmt hat, wir dem Anschein nach uns einiger- 
maßen verstrickt haben, etwas zu viele Vorschläge vorgebracht, unsere Gesamt- 
1 Siehe oben S. 217, Anm. 
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