im linken Abschnitt (bis zur Suippes) ab. Reserve-Infan-
terieregiment 244 widmete sich nun seiner Ausbildung um
Bethéniville.
Der Feind verhielt sich den ganzen Oktober über ziemlich
ruhig. Ende des Monats beschoß er Pont Faverger und
Bethéniville. Vergeltungsfeuer auf Mourmelon brachte das
feindliche Feuer bald zum Schweigen. Dasselbe wiederholte
sich am 10. November.
Anfang November erhielt die Division 1200 junge kriegs-
verwendungsfähige Mannschaften aus Sachsen zugewiesen.
Es schied dafür die gleiche Zahl alter Mannschaften aus,
die zum Landsturmbataillon XII 20 in Aussonce zusammen-
gestellt wurden.
Vom gH. bis 15. November erfolgte die Ablösung der Di-
vision durch die 5. Ersatzdivision, bisher linke Nachbar-
division. Die Regimenter rückten in das Etappengebiet der
dritten Armee zurück und wurden vom 15. November ab
nach dem Osten überführt.
Als letztes Regiment folgte Reserve-Infanterieregiment
244 am 20. November.
4. Generalkommando XXVII. Reservekorps und
7*3. Reservedivision in Galizien
November 1916 bis Dezember 1917
Das Generalkommando des XXVII. Reservekorps wurde
bei der Südarmee an der Narajowka südöstlich von Lemberg
eingesetzt, Korpshauptquartier Rohatyn. Dort trat am 23.
November die 33. Reservedivision wieder unter seinen Befehl.
Nach Abbeförderung des Generalkommandos X. Reserve-
korps traten die 75. Reservedivision und 119. Infanterie
division zum XXVII. Reservekorps, die 36. Reservedivision
wurde dem links anschließenden XV. ottomanischen Korps
unterstellt.
Die 33. Reservedivision traf vom 20. November ab im
Raume von Rohatyn mit großer Verspätung der Züge ein.
Die Märsche der Truppen bis an die Narajowbkastellung
heran auf durchweichten morastigen Wegen waren nach der
langen Bahnfahrt äußerst beschwerlich. Viele Pferde er-
lagen den Anstrengungen. Die Unterbringung in den bereits
überlegten Ortschaften machte große Schwierigkeiten. Der
Einzug im Osten gestaltete sich wenig vertrauenerweckend.
Die Division übernahm den bisherigen Abschnitt der
3. Garde-Infanteriedivision an der unteren Narajowka. Zu-
erst rückte I. Bataillon Reserve-Infanterieregiments 241
in Stellung am 20. November. In den folgenden Tagen
wurde auch die übrige Front übernommen. Reserve-Infan-
terieregiment 244 schied nunmehr aus.
Es wurde zunächst Heeresreserve bei Brody, vom 29. No-
vember Heeresreserve Ober-Ost dicht westlich von Lemberg.
Südlich der schönen Hauptstadt ÖOstgaliziens wurde das
Feldrekrutendepot der Division untergebracht (Dornfeld) und
der Ausbildungsinspektion der Südarmee unterstellt.
Die 105. Reserve-Infanteriebrigade (Stabsquartier Sarn-
bi-Gorne) übernahm mit ihren Regimentern den nördlichen
Teil der Stellung. Daran schloß im Süteil Reserve-In-
fanterieregiment 242. Von Ende März ab wurde der Di-
visionsabschnitt auf den Bereich der anschließenden 75. Ne-
servedivision ausgedehnt. Von letzterer traten hierzu die
beiden bayerischen Landsturm-Infanterieregimenter 2 und 3
(Brigadestab Stasiowa Wola) zur 53. Reservedivision über,
ebenso die Artillerie dieses Abschnittes. Das Divisionsstabs-
uartier wurde gleichzeitig von Jazierzany nach Kloster
Bursztyn verlegt.
Die ersten Tage verliefen ruhig. Die feindliche Artillerie
beschoß nur mäßig Stellung und Hintergelände. Vor dem
rechten Flügel lag die 3. finnische Division, vor dem linken
die 13. sibirische Division. Beide waren nicht besonders
Sachsen in großer Zelt. Band III
113
tätig. Nur der Abschnitt von Reserve-Infanterieregiment
243 wurde bis Jahresende 1916 dauernd von der feindlichen
Artillerie beschossen und von Patrouillen beunruhigt.
UÜberläufer stellten sich in steigender Zahl ein. Das Frie-
densangebot unseres Kaisers vom 12. Dezember und die
im Vorgelände niedergelegten Propagandaschriften, welche-
die Russen stets wegholten, hatten sonst aber keinen sichtbar
werdenden Erfolg.
Seit 18. Dezember fiel Schnee, die Gräben füllten sich
mit Schlamm. Der Verkehr auch auf den schlechten Wegen
wurde äußerst erschwert. Mitte Dezember nahm die neu-
erbaute Feldbahn von Bahnhof Bursztyn den Betrieb nach
dem Divisionsgelände auf. Der Wegebau erforderte die
wenige Zeit und Kraft, die neben der Stellungsunterhaltung
noch blieb.
Der Januar verlief gleich einförmig wie Wintersanfang.
Es kam selten zu Patrouillenzusammenstößen. Ein Trupp
von Reserve-Infanterieregiment 242 und einigen Pionieren
der Reserve-Pionierkompagnie 53 sprengten am 26. Januar
eine Eisenbahnbrücke am Narajowkalauf. Einzelne Feuer-
überfälle der Artillerie brachten etwas Leben in die Winteröde.
Am 1. Februar ließ Major Sieglitz von 100 Mann seines
Reserve-Infanterieregiments 243 und 12 Pionieren der Pio-
nierkompagnie 279 einen Vorstoß in die russische Vor-
stellung ausführen, der 60 Gefangene und ein Maschinen-
gewehr einbrachte.
Dann wurde es wieder still bei wechselnder Witterung.
Die drei Pionierkompagnien der Division (Reserve-Pionier=
kompagnie 53, 279 und 4. Kompagnie Reserve-Pionier=
bataillons 22) wurden unter Hauptmann Bornemann zum
Pionierbataillon 353 zusammengefaßt. Die 4. Kompagnie
Reserve-Pionierbataillons 22 schied aber Ende Monats bis
Anfang Mai wieder aus dem Divisionsverband aus. Die
Pionierkompagnie 279 ging im Mai nach dem Westen.
Am 18. Februar sprengte der Russe vor der linken Nachbar-
division und machte einen Patrouillenvorstoß. Dann wurde
es wieder still bis zum 13. März. An diesem Tage machte
die 36. Reservedivision (links) einen Vorstoß. Dabei wurden
vor der 53. Reservedivision 99 Überläufer eingebracht. Das
Überlaufen nahm merklich zu. Einzelne Russen berichteten
über Einbau von Gas, andere über den Fortgang der revo-
lutionären Strömung. Flugblätter mit Aufblärung über
die Revolution gingen hinüber, aber auch von drüben kam
am 31. März eine schriftliche Aufforderung zur Abschaffung
der Monarchie und zu darauffolgendem Friedensschluß.
Am 6. April rafften sich die Russen zu einem erfolglosen
Angriff auf die links anschließende 36. Reservedivision und
den rechten Flügel des XV. ottomanischen Armeekorps auf
nach vorheriger Minensprengung, mißlungenem Gasabblasen
und starkem Artillerie= und Minenfeuer.
Vor der 53. Reservedivision blieb es ruhig. Tags darauf
brannten in Sarnki Srednie 21 Häuser ab, das Obdach
des Ruhebataillons 241, bei dem schlechten Wetter, das
nun eintrat, ein empfindlicher Schaden.
Auch die Stellung litt stark unter dem Regenwetter.
Seit Anfang April wurde ein Blatt „Russischer Bote“
nachts vor die feindlichen Hindernisse gelegt und regelmäßig
weggeholt. Am §. April kam ein russischer Oberleutnant
als Parlamentär in die Stellung, wurde zum Oberkommando
gebracht und tags darauf mit seinen Begleitern vom In-
fanterieregiment 208 zurückgeführt.
Die Gefechtstätigkeit schwieg ganz. Die Russen suchten
sichtlich Annäherung. Die für das russische Ostern erwar-
tete Kundgebung für Friedensschluß unterblieb aber. Be-
denklich war, daß der Russe bei dem Schweigen des deutschen
Artilleriefeners Jeit zum Ausbau der Stellung und Anlage
von Beobachtungsstellen fand.
Am 16. April schieden der Brigadestab der 106. Reserve-
Infanteriebrigade und Reserve-Infanterieregiment 244 aus
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