126
Die Weihnachtstage kamen, das neue Jahr brach an,
ohne daß der Gegner sich zum Angriff auf der Front der
19. Ersatzdivision entschloß.
Auch in den ersten Monaten des Jahres 1917 hatte die
19. Ersatzdivision keine besonderen Ereignisse vor ihrer
Front zu verzeichnen.
Anfang Februar wurde befohlen, daß die Division im
März ihre Hauptkampfstellung bis in die Linie Westrand
Hautecourt dicht westlich Montricelwald, 1 Kilometer west-
lich Herméville, Ostecke Wald Bourbeau zurückverlegen
sollte. Der Zeitraum bis zum fertigen Ausbau der neuen
Die Infanterie der 19. Ersatzdivision blieb Beherrscherin
des Vorfeldes, trotzdem der Gegner sein Bestreben fort-
setzte, den Patrouillen der Division ihre Erkundungstätig-
keit zu erschweren. Die Franzosen bauten ihre Hindernisse
aus, schoben die Posten an einzelnen Stellen weiter vor und
zeigten erhöhte Wachsamkeit. Das feindliche Artilleriefeuer
blieb gering. Der Wald vor Moranville, der Cognonwald
und Maucourt lagen zuweilen unter Feuer. Uberhaupt war
die Gefechtstätigkeit im nördlichen Dioisionsabschnitt leb-
hafter als im südlichen. Am 17. April wurde der 19. Ersatz-
dioision der Südabschnitt der 192. Infanteriedivision noch
, «o«
YOU-l-
en
Chaurenꝗ s„ „
· - UND-
mimen Allondrono 54%%% n
e /osnes
- G ½ -
-
42%% F 5%9% 1 D
5%% 5%nrn
(. *W %. 1½/% *——— . D e 5 ch
« — mehensns 1%
emopꝓile 3
. 2% Me J
Somen:z — 0
ran 2 reres d
71 « «««"««"«- 5 Joweereses , 6 n .
JFrce% — „ *
Wu % — "*§% 6m 2——
1 4 — · * *“, fentscnh
6 — i
in/ — l -"«s«yy« Also-»h, 2 i 5
8 — ⁊ 2. 6 — ens d genq —— O #
4 □ n * 5% 0 WE%0 —
- . *
" 6 eh « . Hof-, ify -
·K- % * b 37 60 5%
4 8
%% %% · „% 7
W—JJ273 ——
2 — 2W.2 o 5
mognega], F —— „ !
22 *S S#ceet— B9 Srrs“ Gondrecod rey.
— 4 -* — 4
—— E V 2 S
constis 7 fain Gost) *-x
6 5 t
%uh “ %% 5/6 —
5isrrd?
m —. « c,n-’ssez
k »Ja riskö b „ o#% %. 30 #
— r#ometer —. % Fr 1
EergGnn % 0. 6
“ *
Skizze 60. Die 19. Ersatzdivision vor Verdun 1916 bis 1918, Übersicht
Stellung war kurz bemessen. Alle Arbeitskräfte der Divi-
sion mußten bis auf den letzten Mann beansprucht werden.
Die Arbeitszeiten der Schanzkompagnien betrugen neun
Stunden am Tage. Gleichzeitig mit dem Bau der neuen
Stellungen mußte alles greifbare Material aus dem ge-
räumten Gelände zurückgebracht werden.
Die Zurückverlegung der Hauptkampflinie ging in den
Tagen vom 20. bis 25. Märg unbemerkt durch den Feind
vonstatten. Ein Unternehmen, welches das Ersatz-Infanterie-
regiment 23 in der geit der JZurückverlegung der Front gegen
die Ferme les Souloges unternahm und welches Dank des
unerschrockenen Draufgehens des Stoßtruppo und der sie
begleitenden Pioniere völlig glückte, trug zur Verschleie=
rung der Rückwärtsbewegung wesentlich bei.
Die Franzosen legten auch in den ersten Aprilwochen
noch ihr Störungsfeuer wie bisher auf die nur noch von
schwachen Postierungen besetzte Stützpunktlinie. Ihre kaum
gesteigerte Patrouillentätigkelt hatte ihnen noch keine Ein-
blicke in oder hinter die Postenlinie der 19. Ersatzdivision
verschaffen können. Die Infanterie der Division setzte in
reger Patrouillentätigkeit die Erkundung der feindlichen
Hindernisse fort. Im übrigen arbeitete sie mit allen Kräf-
ten am Ausbau der Hauptstellung. Gegen Ende April be-
gann der Feind vor allem in der Richtung auf Blanzée
vorzufühlen. Es kam wiederholt zu Patrouillengefechten.
zugewiesen. Der Divisionsstab siedelte nach Amermont Ko-
lonie, 1 Kilometer nördlich Amermont, über.
Von der zweiten Maiwoche ab zeigte sich beim Feinde ein
außerordentlich verändertes Verhalten in der Kampftätig-
keit, welches auf eine Ablösung bei den Franzosen schließen
liess. Die feindliche Infanterie war seit dem 13. Mai sehr
rege und unternehmend geworden. Ihre Patrouillentätig-
keit verstärkte sich in ganz auffälliger Weise. Nachdem in
der Nacht vom 13. zum 14. Mai eine ihrer Patrouillen
in Stärke von 25 Mann vor der Höhe 232 unter Verlusten
von zwei Toten vertrieben worden war, griffen die Fran-
zosen in der folgenden Nacht nach mehrstündiger Artillerie=
vorbereitung im vorbereiteten Überfall mit drei Stoßtrupps
(je etwa 30 Mann mit Maschinengewehren) Blanzée an.
Ihr hartnäckiger Versuch in die deutschen Hindernisse ein-
einzudringen, scheiterte an dem sachgemäßen Verhalten der
durch Jagdkommandos verstärkten Postierungen und an
dem gut liegenden Sperrfeuer der sächsischen Batterien.
In der Nacht vom 15. zum 16. Mai drang nach einstün-
diger Artillerievorbereitung eine 40 bis 50 Mann starke
Abteilung Franzosen in das namenlose Wäldchen (südlich
Fenillawald) ein. Ihre augenscheinliche Absicht, den dort
befindlichen schwachen Posten der 19. Ersatzdivision aus-
zuheben, gelang nicht, da dieser seinen Anweisungen ge-
mäß rechtzeitig ausgewichen war. Kurz darauf vorgehende