Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Sturmtruppen mit Flammenwerfern in mehreren Wellen 
gegen die Stellung der 19. Ersatzdivision vor. Sie ge- 
langten bis in die Vorfeldstellungen. Dem Feinde glückte 
es die Besatzung eines Stollens, 2 Unteroffiziere und 
8 Mann vom Ersatz-Infanterieregiment 32, gefangen- 
zunehmen. Ein sofort von den Flanken aus einsetzender 
Gegenstoß warf den Feind in seine Ausgangsstellungen 
zurück. 
Am selben Tage glückte der linksbenachbarten 15. baye- 
rischen Infanteriedivision ein Handstreich, welcher sie in 
den Besitz des Östrandes des Fossewaldes brachte. Zur 
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gegenwirkung war verhältnismäßig schwach, die beabsich- 
tigte Uberraschung des Gegners gelang völlig. 
Auch der Gegner blieb nicht untätig. Am 14. Juni griff 
er nach halbstündiger starker Feuervorbereitung die Stel- 
lung des Ersatz-Infanterieregiments 23 am Faywäldchen 
an. Der Aufmerksamkeit und Tapferkeit der Infanterie 
und der guten Wirkung der von der Nachbardivision unter- 
stützten sächsischen Artillerie gelang es, den Angriff ohne 
größere eigene Verluste abzuweisen. Kein Mann fiel in 
Feindeshand. 
Ein am 25. Juni eintreffender Befehl verwirklichte bei 
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Skizze 63. Die 190. Ersatzdivision. 
Sicherung der rechten Flanke dieser neuen Linie wurde bei 
Einbruch der Dunkelheit vom Ersatz-Infanterieregiment 24 
ein Verbindungsposten im Anschluß an die genommene 
Linie vorgeschoben. 
Am 8. Mai besuchte der König von Sachsen die ODivi- 
sion und begrüßte in Damvillers Abordnungen ihrer 
Truppen. 
Ein am 28. Mai unternommener Angriff des Ersatz= 
Infanterieregiments 32 gegen Beaumont zeigte wiederum, 
daß der Angriffsgeist der 19. Ersatzdivision trotz des lan- 
gen Stellungsbriegs noch ungeschwächt war. Der Verlauf 
des Unternehmens war folgender. Nachdem am 27. Mai 
abens Sturmtrupps der linken Nachbardivision in die feind- 
liche Stellung gegenüber dem Chaumewalde eingebrochen 
waren, drangen 3,5 Uhr morgens am folgenden Tage nach 
kurzer kräftiger Artillerie= und Minenfeuervorbereitung, 
durch Maschinengewehre, Flammenwerfer und Pioniere unter- 
stützt, Stoßtrupps des I. Bataillons Ersatz-Infanterieregi- 
ments 32 in die feindliche Stellung südlich Beaumont ein, 
stießen 300 Meter tief bis zum dritten feindlichen Graben 
durch und führten nach heftigem Kampf und nach Abwehr 
mehrerer feindlicher Gegenstöße 45 Gefangene und fünf 
leichte Maschinengewehre zurück. Die feindliche Artillerie= 
Übersicht 1018 
der 19. Ersatzdivision die Hoffnung auf Ablösung und auf 
Erfüllung des Wunsches, als Angriffsdivision Verwendung 
zu finden. Nachdem deutsche Divisionen schon Ende Mai 
auch bei Reims zur großen Offensive übergegangen waren 
und sich in den Besitz des Chemin des Dames gesetzt hat- 
ten, gab es auch bei der 19. Ersatzdivision nur den einen 
Wunsch, an den Entscheidungskämpfen an der Hauptkampf= 
front des Westens teilzunehmen. Schon am 27. Juni be- 
gannen die Ablösungsbewegungen, die am zweiten Tage 
vom Gegner durch einen Vorstoß gegen die Vorposten bei 
Beaumont gestört wurden. Nach hartem Kampfe ward der 
Feind aus dem Vorfeld geworfen. 
Am 30. Juni 10 Uhr vormittags konnte die Dioision den 
Befehl über den Abschnitt an die 232. Infanteriedivision 
abgeben. Die 19. Ersatzdioision rückte als Reserve der 
Obersten Heeresleitung in die Gegend von Montmedy. Sie 
wurde im Raume Avioth, Thonelle, Chauvency, Quincy, 
Juvigny, Ecouvier untergebracht. Der Didisionsstab kam 
nach Thonelle zu liegen. 
Nur eine kurze Ruhezeit war der Division beschieden. In 
den Tagen vom 10. bis 13. Juli wurde sie auf den Bahn- 
höfen Thonne les Pres, Charency und Chauvency verladen 
und zur ersten Armee abtransportiert. "
	        
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