Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

Die 58. Infanteriedivision 
1. Bei Saarburg 
vom Oktober lols bis März 1916 
Wir haben die Division Mitte Oktober in der Gegend 
von Wilna verlassen, als sie über Wirballen —. Hamburg— 
Köln—Kreuznach nach Saarburg überführt wurde. Der 
letzte Zug der Division erreichte am 24. Oktober Saarburg. 
II. Bataillon Reserve-Infanterieregiments 120 hatte leider 
in Wirballen einen Eisenbahnunfall mit drei Toten und 
20 Verwundeten erlitten. 
Die Division unterstand der Armeeabteilung Falkenhausen 
(Straßburg). Sie bildete mit dem Divisionsstabsquartier 
Saarburg den Rückhalt für die beiden Stellungsdivisionen 
beiderseits der Bahn Avricourt—Saarburg. Rechts der- 
selben stand die 1. bayerische Landwehrdivision, links der- 
selben die sächsische 19. Ersatzdioision. Die s8. Infanterie- 
division wurde sofort zur Ablösung von Teilen der Front 
südwestlich von Saarburg verwendet. 
Die II. Abteilung des Feldartillerieregiments 115 mußte 
zunächst eine dort eingesetzte reitende Abteilung ablösen, ebenso 
Infanterieregiment 107 bald darauf das Reserve-Infanterie- 
regiment 60 im Abschnitt der 1. bayerischen Landwehrdioision. 
Die Zusammensetzung der Diovision war noch dieselbe 
wie im russischen Feldzug, nur hatte das Kriegsmaterial, 
besonders der Artillerie und der Maschinengewehrzüge, stark 
gelitten. 
58. Infanterie-Dioision. 
Generalleutnant v. Gersdoiff. 
Generalstabsoffizier: Major Stäcker. 
116. Inf.-Brig. 
Generalmajor Kaden, später Oberst v. Hopfgarten. 
  
  
  
Adjutant: Hauptmann r. Römer. 
s t# .. 
J.:R·107 R.-«J.“R. 120 (Württ.) 
Oberst Löffler Heeast.. Obersilt. Fromm 
  
4. Esk. Ul. 18 
Radf.-Komp. 58 
Rittmeister Davignon 
Hauptmann Scharf 
  
  
58. Feldart.-Brig. 
Generalleutnant v. Fritsch. 
Adjutant: Hauptmann Schäfer. 
  
Feldart.-Reg. 116 
Feldart.-Reg. 115 
Ohersuit. m° 
Ibersut. Paazig 
  
Fußart.-Btl. 58 Fe rnspr- 
Major Schmidt Doppelzug 58 
2 Battr. 1 D 
Fußart. „Mun Son. Komp. 58 * l“““ Dio--Br.-Tr. 58 
Kol. Abt. 58 
Hauptm; Seitler 
5 .Komp. * Di.-Komp. 115 
Munitions-Kolonnen (Hauptmann Panse). 
Munitions-Kolonnen-Abteilung 58. 
(1 3. 2. I. 
Trains (Majer P 
Train-Abreilung 58 
Fuhrp.-Kol. 
3BB8I. 
Feld-Bäck.= 1 Felrlazarette Prov.-Kol. 
Kol. 538 3. 1. 2. I. 2. 1. 
  
Pferde-De- 
Fot 58 
  
Von Anfang November ab mußte auch Infantericregiment 
106 ein Regiment der 1. bayerischen Landwehrdivision in 
der Front ablösen, ebenso Reserve-Infanterieregiment 120 
vom 7. November ab. Weiter war den beiden Stellunge- 
divisionen je ein Bataillon zum Ausbau der zweiten Ste'- 
lung wöchentlich an vier Tagen zur Verfügung zu stellen. 
Im übrigen wurde rings um Saarburg fleißig ererziert. 
Auch die Pionierkompagnie 116 wurde sofort eingesetzt. 
Die abgelösten bayerischen Reserve-Infanterieregimenter 4 
und 5 und die Reserve-Pionierkompagnie 88 traten dafür 
vorübergehend zur Division über. 
In der Folge trat ein regelmäßiger Wechsel der Regi- 
menter in der Frontverwendung ein, so daß trotz Stellungs- 
bau und Frontverwendung die Ausbildung der Division gut 
gefördert wurde. 
Am 20. November begrüßte Se. Majestät der König die 
Division nach ihrer Rückkehr aus dem Wilnafeldzug. 
Das Fußartilleriebataillon 58 erhielt im Jantar 1916 
schwere Feldhaubitzen 13, ihre Munitionskolonnen wurden 
entsprechend umgestaltet. Auch das Material der Feldartillerie 
wurde gründlich erneuert. Die Abteilungen der s8. In- 
fanteriedivision lösten dann abwechselnd Frontabteilungen ab. 
Die 2. Batterie Fußartilleriebataillons 58 ging am 22. 
Dezember 1915 auf Alarm nach Rufach im Elsaß ab zur 
Verstärkung der Armeeabteilung Gaede und kehrte am 
1. Februar 1916 von dort zurück. 
In der zweiten Hälfte Januar 1916 wurde je ein In- 
fanterieregiment zum Ausbau der zweiten Stellung ztischen 
Rhein-Marnekanal und Vogesen den beiden Stellungsdivi- 
sionen vorn überwiesen. Die Kolonnen halfen fleißig bei 
der Feldbestellung. So verwandte die Division die ihr ge- 
gönnten vier Ruhemonate redlich zum Fördern des Ganzen. 
In die Ruhezeit bei Saarburg fällt auch die Aufstellung 
des Rekrutendepots. Ehe die Rekruten dazu eintrasen, ver- 
ließ, die Division die Gegend von Saarburg. 
Am 11. März abends traf der Befehl zum Abtransport 
der Dioision ein. Bereits in der folgenden Nacht fuhr die 
Division über Metz nach Longuyon, umun der beißumstrittenen 
Nordfront von Verdun die 6. Infanteriedivision des III. Ar- 
meekorps abzulösen. Bereits am 12. März meldete sich der 
Dioisionskommandeur auf dem Gefechtsstand des General= 
kommandos auf Höhe 268 südwestlich von Pillon. In- 
zwischen trafen die Truppen ein und wurden von der 
fünften Armee südlich von Longuyon untergebracht. Bereits 
in der Nacht zum 15. März löste Infanterieregiment 106 
das Grenadierregiment 8 und in der folgenden Nacht In- 
fanterieregiment 107 das Infanterieregiment §2, ebenso 
Reserve-Infanterieregiment 120 das Grenadierregiment 12 
ab. Die Feldartilleriebrigade 58 übernahm gleichzeitig das 
Artilleriekommando von der Feldartilleriebrigade 6. 
2. Bor Verdun 
von Mitte März bis 10. April 101 
Verdun ist „die Schicksalsstätte“ Deutschlands und 
Frankreichs in diesem Kriege geworden. Die wenig zu- 
versichtliche Haltung der Obersten Heeresleitung hatte im 
September 1914 verhindert, Verdun im Anschluß an die 
Marneschlacht zu nehmen. Seitdem riesig ausgebaut und 
gegen die panzerbrechende deutsche Schwerartillerie geschützt, 
bildete der Waffenplatz Verdun stets die drohende Auofall- 
pforte der Westmächte gegen die über die Bahnenge Longu- 
yon—Sedan laufenden Verbindungen des deutschen Wesi- 
heeres. Die Festung bildete außerdem den Eckpfeiler des 
französischen Grenzverteidigungssystems. Verduns Fall ver- 
sprach zum Aufrollen desselben zu führen. Die Bezwingung 
von Verdun konnte günstigenfalls das Kriegsende te- 
deuten. Das alles sind Gründe, welche den Entschluß der 
Obersten Heeresleitung zum Angriff auf Verdun lol recht- 
fertigten. 
Der Angriff begann völlig überraschend am 21. Fedruar 
1917 gegen die starke Nordfront östlich der Maas. Bis zum
	        
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