Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

an Landwehr-Infanterieregiment 106 der 47. Landwehr- 
division das Infanterieregiment 107 an. Es bildete mit 
dem Infanterieregiment 185, das der 58. Infanteriedivision 
unterstellt war, die Nordbrigade. Diese sicherte bis Dorf 
Witry einschließlich. Dann folgten Infanterieregiment 106 
und ganz links Reserve-Infanterieregiment 120. Beide 
letztere Regimenter bildeten die Südbrigade, deren Abschnitt 
südöstlich vom Fort Nogent an die Nachbardivision An- 
sehluß fand. Ihre vorderste Linie verlief über Cernay, das 
oft unter feindlichem Feuer lag, ebenso 
   
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die bei Reserve-Infanterieregiment 120 viele Opfer bostete. 
Besonders stark war die Stellung des Reserve-Infanterie- 
regiments 120 dem Feuer ausgesetzt. Sie wurde mehrere 
Male Ende Juni und Anfang Juli zum Teil eingeebnet, 
ebenso der vielgeprüfte „Schleiergraben“. Dort drangen 
französische Stoßtrupps sogar in der Nacht zum 8. Juli 
vorübergehend ein, während eine französische Kompagnie 
vor der Stellung von Reserve-Infanterieregiment 120 glatt 
abgewiesen wurde, obwohl der Graben durch die voran- 
wie die Unterkunftsorte Fresnes, Caurel, ½% 5„ ers, 
Witry, Berru und Nogent. Beschießungen "% —. 
dieser Orte wurden stets mit Vergeltungs- 
feuer auf Reims unter peinlicher Scho- " 
nung der Kathedrale beantwortet. As Albem ½# 
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der Stellung bot sich ein herrlicher Aus- 
blick auf das ausgedehnte Reims, die 
weinbepflanzten Hänge jenseits der Vesle 
und den Bergwald südlich von Reims 
als malerischer Hintergrund. 
Die Ablösung verlief ruhig, ebenso 
der ganze Mai und Juni. Der Feind 
stellte an dieser Front seine abgekämpften 
Dioisionen aus Verdun ab. Diese emp- 
fanden meist bein Bedürfnis zu beson- 
deren Taten. Selbst das Artilleriefeuer 
hielt sich in mäßigen Grenzen. Batterien 
am Gleisdreieck nördlich Reims und bei- * ·------ 
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derseits von dem Champagnerdorf Sillery 
machten sich manchmal bemerkbar, wurden 
aber meist schnell zum Schweigen ge- 
bracht. Vier französische Fesselballons 
beobachteten von dem Gelände westlich 
von Reims aus. Flieger traten nicht be- 
sonders hervor, nur einmal überflog 
ein Geschwader von 16 Flugzeugen die 
Stellung. 
Ende Mai löste das sächsische Neserre- 
Infanterieregiment 102 das Infanterie= 
          
     
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am 11. Juni wieder durch das sächsische 9 
Reserve-Jägerbataillon 12 und ein Ka— — 91m 
vallerieschützenregiment, aus sieben Es- 1———“ - stZZFZ 
kadrons zusammengestellt, ersetzt. Die an 
Somme sich vorbereitende Riesen- “%% 
schlacht zwang zum Herausziehen vom 
allen möglichen 9 wurden 424% 4 
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Anfang Juli auch das Jägerbataillon 
und das Kavallerieschützenregiment der 
Division wieder entzogen. Sie mußte den 
um nur zwei Kompagniebreiten verringerten Abschnitt nut 
ihren drei Regimentern allein ausfüllen. Auch die Rad- 
fahrerkompagnie 58 mußte abgegeben werden. Zwei Batte- 
rien (d. und 6.) des Feldartillerieregiments 116 gingen am 
23. Juni an die Somme und kehrten erst am 12. August 
zurück. Endlich schied auch die Artilllerie-Munitionskolonne 
1 und das Feldlazarett 3 aus dem Divisionsverband aus. 
Ende Juni bildete die Division eine Sturmkompagnie. 
Die Minenwerferkompagnie wurde mehrfach ganz oder zum 
Teil an die Nebendivision verborgt, ebenso die 2. Batterie 
des Fußartilleriebataillons S. Dafür wurden Anfang Juli 
mehrere sehwere Batterien der Korpsfront bei der s§. In- 
fanteriedivision zu einem zusammengefaßten Schießen auf 
die Reimser Artillerie der Franzosen vereinigt. Bei Bereu 
wurden Anfang Juni zwei lange 13-Zentimeter-Kanonen 
eingebaut, die gegen die feindlichen Batterien bei Sillerie 
den Kampf aufnahmen. Der Feind belegte mehrfach die 
von der Division besetzten Forts mit schweren Kalibern (28 
Jentimeter). Auf Nogent warf er am 3. Juli eine Bombe, 
Skizze 70. 
  
Die 58. Infanteriedivision an der Somme, September 1010 
gegangene Beschießung eingeebnet und das Hindernis durch 
Minen geöffnet war. 
Auch Ende Juli wiederholte sich ein solcher Vorstoß gegen 
das Reserve-Infanterieregiment 120. 
Im übrigen behielt die Division völlig Zeit, ihre Ausbit- 
dung zu festigen. Sogar der Sport konnte gepflegt werden. 
Am 11. Juni fand in Warmeriville ein wohlgelungenes 
Sportfest statt, wobei Offiziere und Mannschaften in glück- 
lichster Weise wetteiferten. 
An Ereignissen, welche die einförmige Ruhe dieser stillen 
Front unterbrachen, ist noch ein mißlungener Gavangriff 
der Franzosen gegen den linken Nachbar, die b. Infanterle- 
dioision, am 5. Juni zu erwähnen. Gesteigerter Verkehr 
machte sich hinter der feindlichen Front vor Beginn der 
Sommeschlacht bemerkbar, wobei deutscherseits vorsichtiger= 
weise gegen überraschungen auf der Reimsfront im sitlien 
alle Gegenmaßregeln getroffen wurden. 
Ende Juli wurde der bewährte Generalstab 3offizier der 
Didision, Major Stäcker, der der Division seit Bestehen
	        
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