an Landwehr-Infanterieregiment 106 der 47. Landwehr-
division das Infanterieregiment 107 an. Es bildete mit
dem Infanterieregiment 185, das der 58. Infanteriedivision
unterstellt war, die Nordbrigade. Diese sicherte bis Dorf
Witry einschließlich. Dann folgten Infanterieregiment 106
und ganz links Reserve-Infanterieregiment 120. Beide
letztere Regimenter bildeten die Südbrigade, deren Abschnitt
südöstlich vom Fort Nogent an die Nachbardivision An-
sehluß fand. Ihre vorderste Linie verlief über Cernay, das
oft unter feindlichem Feuer lag, ebenso
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die bei Reserve-Infanterieregiment 120 viele Opfer bostete.
Besonders stark war die Stellung des Reserve-Infanterie-
regiments 120 dem Feuer ausgesetzt. Sie wurde mehrere
Male Ende Juni und Anfang Juli zum Teil eingeebnet,
ebenso der vielgeprüfte „Schleiergraben“. Dort drangen
französische Stoßtrupps sogar in der Nacht zum 8. Juli
vorübergehend ein, während eine französische Kompagnie
vor der Stellung von Reserve-Infanterieregiment 120 glatt
abgewiesen wurde, obwohl der Graben durch die voran-
wie die Unterkunftsorte Fresnes, Caurel, ½% 5„ ers,
Witry, Berru und Nogent. Beschießungen "% —.
dieser Orte wurden stets mit Vergeltungs-
feuer auf Reims unter peinlicher Scho- "
nung der Kathedrale beantwortet. As Albem ½#
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der Stellung bot sich ein herrlicher Aus-
blick auf das ausgedehnte Reims, die
weinbepflanzten Hänge jenseits der Vesle
und den Bergwald südlich von Reims
als malerischer Hintergrund.
Die Ablösung verlief ruhig, ebenso
der ganze Mai und Juni. Der Feind
stellte an dieser Front seine abgekämpften
Dioisionen aus Verdun ab. Diese emp-
fanden meist bein Bedürfnis zu beson-
deren Taten. Selbst das Artilleriefeuer
hielt sich in mäßigen Grenzen. Batterien
am Gleisdreieck nördlich Reims und bei- * ·------
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derseits von dem Champagnerdorf Sillery
machten sich manchmal bemerkbar, wurden
aber meist schnell zum Schweigen ge-
bracht. Vier französische Fesselballons
beobachteten von dem Gelände westlich
von Reims aus. Flieger traten nicht be-
sonders hervor, nur einmal überflog
ein Geschwader von 16 Flugzeugen die
Stellung.
Ende Mai löste das sächsische Neserre-
Infanterieregiment 102 das Infanterie=
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regiment185ab,wurdeaberbereitscggzs Use-ww-
am 11. Juni wieder durch das sächsische 9
Reserve-Jägerbataillon 12 und ein Ka— — 91m
vallerieschützenregiment, aus sieben Es- 1———“ - stZZFZ
kadrons zusammengestellt, ersetzt. Die an
Somme sich vorbereitende Riesen- “%%
schlacht zwang zum Herausziehen vom
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Anfang Juli auch das Jägerbataillon
und das Kavallerieschützenregiment der
Division wieder entzogen. Sie mußte den
um nur zwei Kompagniebreiten verringerten Abschnitt nut
ihren drei Regimentern allein ausfüllen. Auch die Rad-
fahrerkompagnie 58 mußte abgegeben werden. Zwei Batte-
rien (d. und 6.) des Feldartillerieregiments 116 gingen am
23. Juni an die Somme und kehrten erst am 12. August
zurück. Endlich schied auch die Artilllerie-Munitionskolonne
1 und das Feldlazarett 3 aus dem Divisionsverband aus.
Ende Juni bildete die Division eine Sturmkompagnie.
Die Minenwerferkompagnie wurde mehrfach ganz oder zum
Teil an die Nebendivision verborgt, ebenso die 2. Batterie
des Fußartilleriebataillons S. Dafür wurden Anfang Juli
mehrere sehwere Batterien der Korpsfront bei der s§. In-
fanteriedivision zu einem zusammengefaßten Schießen auf
die Reimser Artillerie der Franzosen vereinigt. Bei Bereu
wurden Anfang Juni zwei lange 13-Zentimeter-Kanonen
eingebaut, die gegen die feindlichen Batterien bei Sillerie
den Kampf aufnahmen. Der Feind belegte mehrfach die
von der Division besetzten Forts mit schweren Kalibern (28
Jentimeter). Auf Nogent warf er am 3. Juli eine Bombe,
Skizze 70.
Die 58. Infanteriedivision an der Somme, September 1010
gegangene Beschießung eingeebnet und das Hindernis durch
Minen geöffnet war.
Auch Ende Juli wiederholte sich ein solcher Vorstoß gegen
das Reserve-Infanterieregiment 120.
Im übrigen behielt die Division völlig Zeit, ihre Ausbit-
dung zu festigen. Sogar der Sport konnte gepflegt werden.
Am 11. Juni fand in Warmeriville ein wohlgelungenes
Sportfest statt, wobei Offiziere und Mannschaften in glück-
lichster Weise wetteiferten.
An Ereignissen, welche die einförmige Ruhe dieser stillen
Front unterbrachen, ist noch ein mißlungener Gavangriff
der Franzosen gegen den linken Nachbar, die b. Infanterle-
dioision, am 5. Juni zu erwähnen. Gesteigerter Verkehr
machte sich hinter der feindlichen Front vor Beginn der
Sommeschlacht bemerkbar, wobei deutscherseits vorsichtiger=
weise gegen überraschungen auf der Reimsfront im sitlien
alle Gegenmaßregeln getroffen wurden.
Ende Juli wurde der bewährte Generalstab 3offizier der
Didision, Major Stäcker, der der Division seit Bestehen