Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

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Die 123. Infanteriedivision 1916 bis 1918 
1. In der Stellung von Wervicq 
bis Mitte März 1916 
Wir haben die 123. Infanteriedivision am Ende des 
Jahres 1915 in den Stellungen vor Ypern verlassen. Hier 
unterstand sie dem verstärkten XIX. Armeekorps, General 
der Kavallerie v. Laffert, im Befehlsbereich der sechsten 
Armee, Kronprinz Rupprecht von Bayern. 
Das verstärkte XIX. Armeekorps umfaßte zu dieser Zeit 
die 32. und 40. Infanteriedivision des XIX. Armeekorps, 
die preußische 117. Infanteriedivision und die 123. Infan- 
teriedivision. Das Generalkommando befand sich in Lam- 
  
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Der schon im Jahre lols begonnene Kampf mit dem 
Wasser wurde fortgesetzt. Unter Heranziehung aller Hilfs- 
mittel und Hilfskräfte gelang es im Didisionsabschnitt 
merkbare Fortschritte zu erzielen. Das Reserve-Infanterie- 
regiment 192 und später das F. Garderegiment zu Fuß 
leisteten hierbei wertvolle Unterstützung. In allen drei Ab- 
schnitten waren besondere Entwässerungstrupps tätig. Die 
Mioniere halfen im allgemeinen als Vorarbeiter der Infan- 
terie bei besonders schwierigen Arbeiten. Die der Division 
zugeteilte Armierungskompagnie unterstützte den Ausbau 
der zweiten Stellung. 
Am 9. Februar gelang es im Abschnitt des Infanterie- 
     
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Skizze 74. Die 123. Infanteriedivision bei Wervieg 1916 
bersart bei Lille, das Divisionsstaboquartier der 123. In- 
fanteriedivision in Wervieg. 
Die 123. Infanteriedivision bildete den gußersien rech- 
ten Flügel der sechsten Armee. Die Armeegrenze führte an 
der Eisenbahn YDpern—Comines und nördlich Hollebeke 
am Kanal entlang. Hier schloß nach rechts die 27. In- 
fanteriedivision als linker Flügel der vierten Armee an. 
Links war die 123. Infanteriedioision an die 117. Infan- 
teriedivision angelehnt. Die Grenzlinie verlief hier von 
Comines nördlich bei Garde Dien und südlich Oostaverne 
vorüber nach Wytschaete. 
Der Dioisionsabschnitt war in drei Unterabschnitte zer- 
legt. Es hielten Reserve-Infanterieregiment 106 den rech- 
ten, Infanterieregiment 178 den mittleren, Infanterieregi- 
ment 182 den linken Abschnitt besetzt. 
Die Tätigkeit des Feindes war bei Jahresanfang, als 
nach regnerischen Dezembertagen endlich trockenes, klares 
Wetter eintrat, lebhaft. Gewöhnlich in den Mittags= und 
Abendstunden richteten die Franzosen ihr Feuer gegen alle 
Teile der Stellung. Während der Nächte störten sie mit 
Infanterie= und Maschinengewehrfeuer den Ausbau der 
Stellung und warfen wiederholt durch Minen einzelne 
Grabenstücke ein. v 
regiments 170, eine englische Patrouille, bestehend aus 
1 Unteroffizier und 2 Mann, gefangenzunehmen. Sie sagten 
aus, daß sie dem 12. Manchesterregiment angehörten. Da- 
mit wurde die Anwesenheit der 17. Division der zweiten 
Kitchenerarmee festgestellt. 
Einen am 14. Februar durchgeführten Sturm der rechten 
Nachbardivision gegen die englischen Gräben unterstützte 
die Artillerie der Division durch Feuer. Das Unternehmen 
der 27. Infanteriedivision glückte völlig. 
Als Ersatz für das beim Stellungsbau tätige §. Garde- 
regiment zu Fuß traf am 24. Mai das sächsische Reserve- 
Infanterieregiment 244 ein, welches zur einen Hälfte in 
Halluin, zur anderen in Comines Unterkunft bezog. Mit 
der Verwendung des Regiments im Stellungsbau wurde 
die 245. Infanteriebrigade — Generalmajor Morgenstern- 
Döring — beauftragt. 
Am 28. Februar trat eine Linksverschiebung der vierten 
Armee ein. Die 117. und 123. Infanteriedivision traten 
dabei von der sechsten Armee zur vierten Armee über. Das 
Oberkommando — Oberbefehlshaber Herzog Albrecht von 
Württemberg — befand sich in Thielt. In taktischer Be- 
ziehung wurde die 123. Infanteriedivision dem XlII. Armee- 
korps — General v. Watter — unterstellt.
	        
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