Full text: Sachsen in großer Zeit. Band III. Die Kriegsjahre 1916-1918. (3)

signy. Am 31. Juli abends war der letzte Transport der 
Division verladen. In 34 Zügen mit ein bis zweistündiger 
Zugfolge rollte die Division ihrer neuen Bestimmung ent- 
gegen. 
4. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz 
Kriegsgliederung 
16. November 1016 (im Osten) 
  
  
123. Infanteriedivision 
  
181. Infanreriebrigade 
2. So.-Abt.61 Ob.-Ost Lost.-Bil. Gumbinnen Inf.-Reg. 3, Stab, II., I. 
Landst.-Infanteriebataillon Kosten Ldst.-Inf.-Btl. D.-Eylau, 3 Komp. 
245. Infanteriebrigade 
Inf-Reg. 425 (III, II., I. Uschs)Inf-Reg. 178 (III., II., I.) 
5. Eskadron Husarenregiment 20 
123. Feldartilleriebrigade 
  
  
  
  
Flieger-Abwehr- 
kanonenzüge 102, 163 
III. Feldart.-Reg. 217, 
Stab 
I. Munitionskolonne 
Feldart.-Reg. 245 
II. (P), I. 
2 I. (F) Munitionskol 
  
  
  
820 3. Ldst. II. A.-K. III.,Res.-Fußartillerie= 
(Unbespannt) (unbespannt) Reg. 17, Stab 
I./2.G.-R.-Fußart.:; Art.-Meß-Trupp 73 Scheinw.-Züge 313, 
Regiment 245 
  
Minenw.-Komp. 123 
Fernspr-Div.-Zug 123 
Pionierkompag. 204 Pienierkompag. 245 
Feldsignaltr. 26, 25 I Sanitätskompag. 123 
Pferdelazarett 236 
Munitionskolonnen und Trains 
Staffelstab 123, 124 
Perdedepot 123 Diov.-Kraftw.-Kol. 123 
Inf.-Mun.-Kolonne Feldlazarette 2 u. 1 
schw. Proviantkol. 11 Fuhrparkkolonne 2 u.1 
Rekrutendepot 
  
  
  
  
  
Feldbäckerei-Kol. 123 
Art.-Mun.-Kol. 2,1(F) 
l. Proviantkolonne 2 
  
  
  
  
  
Die 123. Infanteriedivision war in der Zeit vom 3o. Juli 
bis 3. August mit der Eisenbahn über Berlin—Thorn— 
Allenstein—Eydtkuhnen—Kowno—Wilna nach Nowo 
Swenzjany gelangt und dort ausgeladen worden. 
Auf Befehl der Heeresgruppe Eichhorn dem Armeeober= 
kommando der zehnten Armee unterstellt, rückte die Division 
in die Gegend von Komai und Schemo. Nur das Infanterie- 
regiment 106 wurde in Nowo Swenzjani zurückgehalten. 
Mit Ausnahme des Feldartillerieregiments 245, des Fuß- 
artilleriebataillons 123 und des Scheinwerferzuges 245, 
welche dem XXI. Armeekorps, General v. Hutier, zur Ver- 
wendung im Abschnitt Wischnewsee—Naroczsee zur Ver- 
fügung gestellt wurden, blieben sämtliche Truppen zur Ver- 
fügung des Oberkommandos der Heeresgruppe. Die in 
Komai und Schemo liegenden Verbände wurden in der fol- 
genden Zeit zu Arbeiten beim XXI. Armeekorps heran- 
gezogen. 
Am 7. August übernahm der Kommandeur der 123. In- 
fanteriedivision, Generalleutnant Lucius, mit dem Stabe 
und den Verwaltungsbehörden den Befehl in dem bisheri- 
gen Abschnitt der 9. Landwehr-Infanteriebrigade, die zwi- 
schen dei Wischnewsee und Naroczsee eingesetzt war. Später 
wurde dem Stabe der 245. Infanteriebrigade der Befehl 
im nördlichen Teile des Divisionsabschnitts übertragen und 
zur Brigadebefehlsstelle das Gut Schemo bestimmt. 
Die Stäbe der 123. Infanteriedivision und der 245. In- 
fanteriebrigade fanden bis Mitte November unter den völlig 
veränderten Verhältnissen der neuen Umgebung, einem noch 
unbekanntem Feinde — dem I. sibirischen Armeekorps — 
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gegenüber, über fremde Truppenteile gestellt, eine lohnende 
Taͤtigkeit. Die im Abschnitt verbliebenen Truppen der 
9. Landwehrbrigade, mit der Stellung verwachsen, die Ge- 
wohnheiten des Feindes genau kennend, erleichterten den 
neuen Kommandostellen ihre Arbeit. 
Die Infanterie der 123. Infanteriedivision fand unter- 
dessen verschiedene Verwendung. Das Infanterieregiment 
178 wurde dem verstärkten III. Reservekorps, welches da- 
mals Armeegruppe Carlowitz hieß, das Reserve-Infanterie- 
regiment 106 dem Armeeoberkommando zur Verfügung 
gestellt, das Feldrekrutendepot nahm in Wilna seine Tätig- 
keit in der Heranbildung von Ersatz und Ausbildung von 
Führern wieder auf. Prinz Oskar von Preußen wurde 
vom Oberkommando der zehnten Armee mit der Aufsicht der 
Nekrutenausbildung beauftragt. 
Am 6. September trat das Infanterieregiment 182 aus 
dem Verbande der Oivision aus. An seine Stelle wurde das 
bei der Heeresgruppe Eichhorn neugebildete Infanterieregi- 
ment 425, bestehend aus einem sächsischen und zwei preu- 
Kßischen Bataillonen, in die Kriegsgliederung der 123. In- 
fanteriedivision aufgenommen. 
Am 11. November traf von der Heeresgruppe Eichhorn 
der Befehl ein, daß die 123. Infanteriedivision den bisher 
von den Österreichern — der k. und k. 24. Infanterie- 
truppendivision — innegehabten, im Befehlsbereiche der 
Armeegruppe Carlowitz gelegenen Abschnitte zu übernehmen 
habe. In der neuen Stellung wurden der 123. Infanterie- 
division auch die nach Weggang der österreichischen 24. In- 
fanterietruppendivision zurückgebliebenen deutschen Verbände 
unterstellt. Diese wurden zu einer 181. Infanteriebrigade 
vereinigt. Das Reserve-Infanterieregiment 106 befand sich 
noch im Bereiche der 8. Armee, so daß die 24 5. Infanterie- 
brigade nur aus den Infanterieregimentern 178 und 425 
bestand. Der Befehl im alten Abschnitt wurde am 12. No- 
vember vom Kommandeur der 123. Infanteriedivision dem 
der 80. Reservedivision übergeben. Der Stab der 123. In- 
fanteriedivision traf am 16. November im neuen Stabs- 
quartier Wygolenta ein. Die Truppen rückten in den neuen. 
Abschnitt, welcher sich etva von der Nordwestecke des 
Wischnewsees bis zur Straße Woystom—Schodischki er- 
streckte. Im Norden war die Division an die 80. Reserve- 
division, im Süden an die 3. Reservedivision, welche im 
März 1917 durch die 46. Landwehrdioision abgelöst wurde, 
angelehnt. Die Stellung der 123. Infanteriedivision wurde 
in zwei Unterabschnitte geteilt. Den Befehl über den Süd- 
abschnitt übernahm die 181. Infanteriebrigade, deren Stab 
im Vorwerk Polowoizy unterkam. Der Nordabschnitt wurde 
der 245. Infanteriebrigade mit Stabsquartier Michalina 
zugewiesen. Hier wurde auch der Stab der 123. Feldartil- 
leriebrigade untergebracht. Die Grenze beider Brigade- 
abschnitte bildete der Ort Spiagliza. 
Die Gefechtstätigkeit im neuen Abschnitt war gering. 
Unablässig widmete sich die Division der Weiterbildung 
der Truppen und stählte sie zum Angriffskampfe. Eine 
Divisionskampfschule wurde bei der 245. Infanteriebrigade 
eingerichtet, das Infanterieregiment 181 hielt Kurse zur 
Weiterbildung am Maschinengewehr ab, Meldegänger wur- 
den ausgebildet, jede Infanteriebrigade stellte eine Lehrkom- 
pagnie auf. Auch für die Ausbildung der jüngeren OÖffi- 
ziere wurde in besonderen Kompagnie= und Zugführerbursen 
Sorge getragen. 
Am 30. November schied der Stab der 181. Infanterie- 
brigade, welcher zur Bildung der 226. Infanteriedioision 
verwendet wurde, aus der Kriegsgliederung der 123. In- 
fanteriedivision aus. Hierdurch wurde eine Neueinteilung 
im Abschnitt nötig. Der Südabschnitt, vom Infanterie- 
regiment 178 besetzt, wurde der Division unmittelbar unter- 
stellt, während der Nordabschnitt unter dem Befehl der 
245. Infanteriebrigade verblieb.
	        
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