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Schon am 31. August wurde das Infanterieregiment 351
durch österreichische Jägerbataillone abgelöst. In den fol-
genden Tagen wurde auch der Rest durch die 15. Infanterie-
division ersetzt.
8. Bei der Armeeabteilung C
von Anfang September bis 10. Oktober 1918
Die 123. Infanteriedivision gelangte mit der Eisenbahn
zur Armeeabteilung C (Metz) und wurde hier der Gruppe
Gorz unterstellt.
Der Divisionsstab kam nach Gorz zu liegen. Das In-
fanterieregiment 351 wurde im Madtal, das Reserve-
Infanterieregiment 106 in Arz und Anzig, das Infanterieregi-
ment 178 im Raume Vionville—St. Marcel—Gravelotte —
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SkizzeszDie123.JnfanteriedivifionbeiderMaaSgruppeOstlOls
Rezonville, das Feldartillerieregiment 245 im Raume St.
Ail—Jouaville—Rezonville—Gravelotte —Amanweiler un-
tergebracht.
Mit der 88. und 107. Infanteriedivision bildete die
123. Infanteriedivision die Reserve der Armeeabteilung.
Es war beabsichtigt, die Division im Falle eines feindlichen
Angriffs, dessen Vorbereitungen schon erbannt waren, zwi-
schen der Armeeabteilung C und der neunzehnten Armee zu
verwenden.
Bei erhöhter Bereitschaft sollte sich die Division auf
Befehl im Naum Waville—VilleceyOnville— Bayonville
versammeln.
Am 12. September früh war der Gegner mit starken
Kräften zum Angriff geschritten. Er war in den Abschnitt
der 77. Reservedivision etwa in der Gegend von Souleuvre-
Ferme eingedrungen und hatte diese ODioision überrannt.
Die Gruppe Gorz hatte frühzeitig den Angriff des Geg-
ners erkannt. 2,30 Uhr vormittags wurde die 123. In-
fanteriedivision alarmiert, fünf Minuten darauf die Ver-
sammlung im Bereitschaftsraum befohlen.
Mit Kraftwagenkolonnen wurde zuerst das I. Bataillon
Infanterieregiments 178 nach dem Bereitstellungsraum
abgefahren. Es folgten das II. und III. Bataillon desselben
Regiments teils in Lastwagen, teils mittels Fußmarsches.
Um 2 Uhr nachmittags war das Regiment in Villecey ver-
sammelt.
Außer dem Infanterieregiment 351, das in der Nähe
des Bereitstellungsraums untergebracht war und mit einem
Bataillon bereits 4,10 Uhr vormittags, mit den beiden
anderen gegen 6 Uhr vormittags versammelt war, nahm
das Heranziehen der übrigen Teile der Division infolge
der großen Entfernungen von der Unterkunft zum Bereit-
stellungsraum acht Stunden und länger in Anspruch. Die
zurückflutenden Bagagen und Kolonnen der 77. Reserve-
division verstopften die Straßen und verlangsamten das
Vorwärtskommen. Um 7,30 Uhr vormittags war der
Divisionsstab im Gefechtsstand 200 Meter südlich La
Grange-en-Haye-Ferme eingetroffen. Das Infanterieregi-
ment 351, ebenfalls nach der Ferme in Marsch gesetzt,
traf 10,30 Uhr beim Didvisionsgefechtsstand ein. Um 10,4 5
Uhr gab, nachdem der Einbruch des Feindes in der Linie
Viéville—Souleuvre-Ferme erkannt war, die Gruppe Gorz
den Befehl, daß die 123. Infanteriedivision über die La
Grange-Ferme in Richtung Vicéville vorzurücken, den Feind
anzugreifen und zurückzuwerfen habe.
Hierauf gab die 123. Infanteriedivision 12,35 Uhr nach-
mittags in Villecey folgenden Befehl aus:
„1. Der 245. Infanteriebrigade stehen zum Angriff über
Viéville alle drei Regimenter nebst Begleitartillerie zur
Verfügung. Der Angriff ist aufs äußerste zu beschleunigen
und mit größter Energie durchzuführen.
2. Westlich anschließend muß sich das Eingreifen der
31. Infanteriedivision bereits fühlbar machen.
3. II. Abteilung Feldartillerieregiments 245 hat Befehl,
aus Stellungen nördlich La-Grange-Ferme den Angriff zu
unterstützen. Verbindung mit ihr ist aufzunehmen.
4. Divisionsstab bleibt in Villecey.“
Um 2,30 Uhr nachmittags griff das Infanterieregiment
351, mit dem I. Bataillon rechts, dem II. links, an. Das
III. Bataillon folgte hinter der Mitte. Das I. Bataillon
setzt sich in den Besitz des Hannoveranerlagers, das II. Ba-
taillon entriß dem Feinde die Souleuvre-Ferme. Gefangene
der 16. amerikanischen Division wurden eingebracht.
Der feindliche Angriff war durch den erfolgreichen Vor-
stoß der 123. Infanteriedivision zum Stehen gebracht wor-
den. In der am Abend des 12. September erreichten Linie
gliederte sie sich zur Abwehr. Der Divisionsstab ging nach
Gorz zurück.
Beim Feinde wurden in den folgenden Tagen Vorberei-
tungen zur Fortsetzung des Angriffs festgestellt. Lebhafter
Verkehr beim Feinde, seine Bemühungen, das Vorfeld durch
Stoßtruppunternehmen zu verkleinern, und starke Artillerie=
tätigkeit ließen auf baldiges Wiedereinsetzen eines feind-
lichen Großangriffs schließen. Etwa vom 20. September
wurde ein merklicher Rückgang dieser Vorbereitungsarbei-
ten beim Gegner festgestellt. Der Feind begann zu schanzen
und seine neuen Stellungen zu verdrahten. Auffällig war,
daß der Feind seine Artillerie, die bisher im allgemeinen
südlich Viéville stand, vorgezogen hatte. Entweder waren
also die Vorbereitungen beendet und es mußte täglich mit
dem Einsetzen des Großangriffs gerechnet werden — der
Stellungsbau bonnte beabsichtigte Täuschung sein — oder
der Feind hatte sich infolge des hartnäckigen, im Vorfelde
gefundenen Widerstandes zur gründlicheren Vorbereitung
seines Großangriffs entschlossen. Täglich fühlten Streifen
an die deutschen Postierungen heran, sie wurden stets durch
Feuer abgewiesen. In dem mit dichtem Unterholz bewach-
senen Waldgelände war ihm auch bei Tage das Heran-
kommen bis auf nächste Entfernung ermöglicht. Am
23. September stießen am Nachmittag und Abend starke
feindliche Stoßtrupps vor und drückten vorübergehend die
schwache Vorfeldbesatzung der 123. Infanteriedivision zu-
rück. Am 26. September griff der Gegner nach sieben-
stündigem lebhaften Störungsfeuer mit Großpatrouillen
an. Er wurde im allgemeinen abgewiesen. Da, wo es ihm