tin — Bohain, von wo aus sie bei der 2. Infanteriedivision
zum Ausfüllen einer zwischen Joncourt und Levergies ent-
standenen Lücke eingesetzt werden sollten.
Kurz nach Mitternacht des 30. September trafen als
erste Truppen der 241. Infanteriedivision der Regiments-
stab und das I. Bataillon Infanterieregiments 473 bei
Montbrehain ein und wurden von der 2. Infanteriedivision
sofort eingesetzt. Gleich nach dem Eintreffen auf dem neuen
Kampffeld traten auch die übrigen Teile der 241. In-
fanteriedivision in den Kampf.
Am 1. Oktober übernahm die 241. Infanteriedivision den
Befehl im Abschnitt. In den ersten Nachmittagsstunden
setzte starkes Feuer auf die rechte Hälfte des Abschnitts ein.
Die Vorfeldtruppen wurden auf die Hauptwiderstandslinie
zurückgedrückt. Es folgte ein feindlicher Angriff mit Tanks
von Joncourt aus, der die Hauptwiderstandslinie durchbrach.
Die von den Infanterieregimentern 472 und 473 zum
sofortigen Gegenstoß eingesetzten Bereitschaftsbataillone
konnten die verlorene Linie nicht wiedergewinnen. Der
246. Infanteriebrigade wurden deshalb 5,50 Uhr nach-
mittags die beiden Bataillone der Korpesreserve, I. und III.
Bataillon Infanterieregiments 474, zum einheitlichen Gegen-
angriff mit Artillerievorbereitung zur Verfügung gestellt.
Auch dieser brachte noch keinen vollen Erfolg. Erst ein in
der Nacht von der Infanterie überraschend vorgetragener An-
griff erreichte die alte Hauptwiderstandslinie auf der ganzen
Front.
Der 2. Oktober wurde vom Feind mit starkem Beschuß
der deutschen Stellungen, verbunden mit Vernebelung und
Vergasung, eingeleitet. Der Infanterieangriff wurde in
mehrstündigem Gefecht abgewiesen.
Mit starkem Angriff am 3. Oktober wurde gerechnet.
Am Nachmittag des 2. Oktsber trafen als Armeereserve
Bataillone der sächsischen 24. Infanteriedivision (das kom-
binierte Regiment Köhler, bestehend aus I. Bataillon In-
fanterieregiments 133, I. Bataillon Infanterieregiments 139
und I. Bataillon Infanterieregiments 179) in der Gegend
von Brancourt ein.
Um 6 Uhr vormittags des 3. Oktobers setzte auf der
ganzen Front schlagartig starkes Trommelfeuer mit Ver-
nebelung ein. Gegen 7 Uhr vormittags folgte ein tief-
gegliederter englischer Angriff, der mit Tanks auf der
Grenze zwischen den Infanterieregimentern 472 und 473
und an der Naht zur linken Nachbardivision einbrach. Die
Bataillone der Korpsreserve, II. und I. Bataillon Infanterie-
regiments 474, traten sofort selbständig zum Gegenstoß
an. 8,20 Uhr vormittags erbat Oberst von Berger, der
Kommandeur der 246. Infanteriebrigade, Unterstützung
durch die Armeereserve, da der Gegner von Preselles her im
Vordringen war.
8,35 Uhr vormittags erreichte der Feind die Gegend bei
Ramicourt. Erst nachdem die Engländer bereits südlich
Montbrehain im Vordringen gemeldet waren und Oberst von
Berger sich gezwungen sah, die Verteidigung der Abre-
Haut-Mühle, wo sich sein Gefechtsstand befand, zu organi-
sieren, wurde die Armeereserve zur Verfügung gesitellt.
Ein Bataillon, I. Bataillon Infanterieregiments 133, wurde
daher sofort der 246. Infanteriebrigade zugeführt, die
beiden andern nördlich Brancourt aufgestellten Bataillone
wurden nach Westen in Marsch gesetzt.
Gegen 11 Uhr vormittags wurde das ganze Regiment
Köhler der 246. Infanteriebrigade unterstellt, um das in
Feindeshand gefallene Montbrehain wiederzugewinnen.
Der Angriff traf in den Nachmittagsstunden auf einen
starken Gegenstoß der Engländer aus Namiecourt, der die
angreifende sächsische Infanterle zum Teil zurückwarf.
Die Verluste waren auch an diesem Tage schwer. In
Montbrehain waren dem Gegner anscheinend viele Ge-
fangene in die Hände gefallen. Die Reste der Infanterie-
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regimenter 474 und 472 unter Rittmeister von Bünau zu-
sammengefaßt, bestanden zusammen aus etwa 80 Mann, die
des Infanterieregiments 473 aus etwa 100 Mann.
Der 4. Oktober verlief im wesentlichen ruhig. Im Laufe
des Vormittags traf als Armeereserve ein weiteres Drittel
der 24. Infanteriedivision bei Brancourt ein.
Schlag 6 Uhr am §. Oktober setzte starkes feindliches
Trommelfeuer auf der Front ein. Bereits kurz nach 7 Uhr
vormittags erbat der Kommandeur des Infanterieregiments
473, Major Graf Vitzthum, Unterstützung durch das südlich
Brancourt bereitgestellte II. Bataillon Infanterieregiments
170, da der Feind bereits im Vorgehen gegen seinen Ge-
fechtsstand an der Arbre-Haut-Mühle war. Das Bataillon
wurde sofort zur Verfügung gestellt und dem Major Graf
Vitzthum zugeführt. Dieser verteidigte unterdessen die Höhe
mit 40 Mann und 3 Maschinengewehren. 7,15 Uhr erreichte
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Skizze 104. Die 241. Infanteriedivision östlich der Maas
November 1918
die Division die Nachricht, daß der Gegner mit zahlreichen
Tanks durch Montbrehain und beiderseits des Dorfes im
Vorgehen sei. Trotz des frischen Draufgehens von Truppen
der 24. Infanteriedivision, geführt vom Major Demmering,
gelang es nicht, dem übermächtigen Feinde Montbrehain
abzugewinnen.
Am 7. Oktober früh wurde der Befehl im Abschnitt an
die 24. Infanteriedivision übergeben. Die Reste der In-
fanterie der 241. Infanteriedivision waren bereits am Abend
zuvor herausgezogen worden. Die Verluste der Dioision
betrugen in den Tagen vom 1. bis 7. Oktober etwa 90
Offizlere, 3000 Mann.
Einzelne kleine, schnell zusammengestellte Abteilungen der
241. Infanteriedivision wurden am 8. Oktober noch in den
Kampf der 24. Infanteriedivision geworfen. Sie wurden
dabei fast völlig aufgerieben. «
Am Nachmittag des 10. Oktober traf Befehl zum Rück-
marsch in das Etappengebiet bei Maubeuge ein.
Hier wurde der 241. Infanteriedivision das I. Bataillon
Reserve-Infanterieregiments 241 als I. Bataillon des In-
fanterieregiments 472 eingegliedert. Außerdem trat das
Jägerregiment 7, bestehend aus dem Jägerbataillon 13 und
den Reserve-Jägerbataillonen 25 und 26, in den Verband
der Division über.
Am 18. Oktober wurde die Division über Namur, Lurem-
burg und Diedenhofen zur Armeeabteilung C gefahren.
6. Die letzten Kriegsereignisse
Vom 19g. Oktober ab trafen die Eisenbahntransporte der
241. Infanteriedivision in Audun le Roman ein und wurden